Healthcare Frauen: GoRed-Day Katharina Brand, 02.02.2024 15:10 Uhr
Frauen werden in der Medizin zu wenig berücksichtigt. Darauf möchte der Verein Healthcare Frauen (HCF) am heutigen #GoRed-Aktionstag aufmerksam machen. Das Augenmerk liegt auf dem Thema Herzgesundheit. Jede:r ist eingeladen, sich zu beteiligen. Dazu postet die/der Unterstützende ein Foto von sich mit einem roten Accessoire oder Kleidungsstück in den Sozialen Medien. Vertaggt wird das Bild mit den Hashtags #GoRed und #FrauenHerzenSchlagenAnders. Das übergeordnete Ziel der Aktion ist die Stärkung des politischen und öffentlichen Bewusstseins für Herzerkrankungen bei Frauen.
Die Initiative zur Förderung des Bewusstseins für genderspezifische Gesundheitsaspekte wurde 2022 von deutschen Unternehmen und Organisationen aus dem Healthcare-Sektor gegründet. Ihr Ziel ist es, Wissen über geschlechtsspezifische Symptome und Prävention zu verbreiten und gesundheitspolitische Maßnahmen zu initiieren.
Der HCF ist ein Netzwerk von führenden Managerinnen im Gesundheitssektor. Sie arbeiten zusammen mit der Herz-Hirn-Allianz und anderen Akteuren des Gesundheitswesens. Zum zweiten Mal rufen sie zum #GoRed-Day auf, dem bundesweiten Tag der Frauengesundheit. Inspiriert vom „National Wear Red Day“ aus den USA, sind Unterstützende am ersten Freitag im Februar dazu aufgerufen, Fotos mit einem roten Accessoire oder Kleidung in den Sozialen Medien zu posten.
Mehr Aufmerksamkeit für frauenspezifische Symptome
Ein Herzinfarkt bei Männern äußert sich oft durch stechende Brustschmerzen. Frauen spüren jedoch eher Übelkeit, Kopfschmerzen oder Schmerzen im Oberbauch. Solche untypischen Symptome können das Erkennen und die Behandlung von Herzerkrankungen bei Frauen verzögern. Darüber hinaus gibt es zu wenige klinische Studien zu Medikamenten, Dosierungen und Behandlungen bei Frauen. Die Go-Red-Initiative möchte auf dieses Wissensdefizit durch die bundesweite Aktion aufmerksam machen.
„Als führende Frauen in der Healthcarebranche wollen wir in allen Bereichen des Gesundheitssystems Sichtweisen etablieren, die die Spezifika von Frauen selbstverständlich berücksichtigen“, erklärt Dr. Leonie Uhl, Sprecherin des Beirats Gesundheitsförderung der Healthcare Frauen und Director Government Affairs, Amgen. „Mit der #Go Red-Kampagne zur Frauenherzgesundheit setzen wir einen Impuls, zeigen Handlungsbedarfe auf und fördern die intersektorale Zusammenarbeit. Das alles trägt zur Verbesserung unseres Gesundheitssystems bei.“
Zentrale Forderungen
Am 1. Februar stellt die GoRed-Initiative in Berlin im Rahmen eines parlamentarischen Frühstücks und eines Kick-off Events („GoRed Beat“) ihr Positionspapier zur besseren Berücksichtigung von Frauenherzgesundheit vor. Beim Event „GoRed Beat“ diskutieren Sprecherinnen, darunter Staatssekretärin Dr. Antje Draheim, konkrete Schritte zur Verbesserung.
Die Forderungen des Positionspapiers umfassen:
- Integration von geschlechterspezifischer Medizin in Aus- und Weiterbildung
- Bessere Studien für mehr Evidenz und eine gerechtere Gesundheitsversorgung
- Jährliche gesetzliche Vorsorge für Frauen ab 40 Jahren bei erhöhtem kardiovaskulärem Risiko
- Stärkung der individuellen Frauen-Gesundheitskompetenz
- Förderung der gesellschaftlichen Sensibilität