Beim Hessischen Apothekerverband (HAV) soll heute ein Nachtragshaushalt für die Beteiligung an der Gedisa (Gesellschaft für Digitale Services der Apotheken) in Höhe von 300.000 Euro beschlossen werden. Zunächst will der Verband die Mittel aus seinen Rücklagen bereitstellen, doch eine Beitragserhöhung ist schon geplant.
Ab 11 Uhr treffen sich die Mitglieder des HAV zu einer außerordentlichen Hauptversammlung. Einziger Tagesordnungspunkt ist die Finanzierung der Gedisa, deren Geschäftsführer Sören Friedrich als Gast eingeladen ist. Er wird sich von den anwesenden HAV-Mitgliedern vermutlich fragen lassen müssen, warum die Digitalgesellschaft nun mehr Geld benötigt.
Da die Beteiligung an der Gedisa nun doch etwas teurer werde als ursprünglich vorgesehen, müsse ein Nachtragshaushalt beschlossen werden, so der HAV-Vorsitzende Holger Seyfarth. 300.000 Euro für 2022, die der Verband zunächst wieder selbst stemmen will. Allerdings ist steht für die Jahreshauptversammlung im Herbst eine Beitragserhöhung auf der Agenda.
In Hessen sind so gut wie alle rund 1400 Apotheken im HAV zugeschlossen. Der Beitrag ist nicht umsatzbezogen, sondern wird pauschal erhoben: 125 Euro für die Hauptapotheke und 90 Euro pro Filiale. 1050 zahlende Mitglieder hat der HAV aktuell. Für sie wird es demnächst relativ gesehen deutlich teurer. Denn andere Verbände haben wegen Gedisa bereits eine Beitragserhöhung vorgenommen. Umgelegt sind das etwa 50 Euro pro Monat. Mit dieser Größenordnung ist auch in Hessen zu rechnen.
Der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) hatte sich als einziger Verband bislang gegen eine Teilnahme entschieden. Der Verbandsführung reichten die vorgelegten Informationen zu dem Großprojekt nicht aus, so dass eine Beteiligung nicht empfohlen wurde. Bei einer denkbar knappen Abstimmung bei einer außerordentlichen Hauptversammlung fand sich keine Mehrheit für Gedisa. Der Vorstoß zu einer erneuten Diskussion und Abstimmung hat bislang nicht das erforderliche Quorum erreicht, bei der nächsten regulären Hauptversammlung im Herbst wird das Thema aber sicher wieder auf der Agenda stehen.
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