Haushalt

ABDA: Dienstwagen und Blankoscheck

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Berlin -

Die ABDA will im kommenden Jahr deutlich mehr Geld ausgeben als bisher. Grund für den 4,1-prozentigen Anstieg sind drei neue Stellen; insgesamt steigen die Ausgaben um knapp 730.000 Euro auf 18,47 Millionen Euro. Kammern und Verbände werden dafür mit höheren Beiträgen zur Kasse gebeten: Insgesamt sollen die Mitgliedsorganisationen 600.000 Euro mehr an die ABDA überweisen. Außerdem sollen sie der Zentrale einen Blankoscheck für ein Honorargutachten ausstellen. Noch in diesem Jahr sollen Fahrzeuge im Wert von 280.000 Euro angeschafft werden.

Für das Jahr 2018 plant die ABDA in ihrem Haushaltsentwurf Mitgliedsbeiträge in Höhe von 16,2 Millionen Euro ein. Der Haushalt soll auf der Mitgliederversammlung am 28. Juni beschlossen werden. Die Beitragserhöhungen fallen für die einzelnen Kammerbezirke sehr unterschiedlich aus. Das Saarland muss mit einer Steigerung von 7,01 Prozent den größten Beitragssprung hinnehmen. Darauf folgt Berlin mit 6,54 Prozent, gefolgt von Sachsen-Anhalt mit 5,83 Prozent. Hamburg muss als einziger Bezirk im kommenden Jahr etwas weniger die ABDA-Zentrale überweisen (minus 0,26 Prozent).

Noch in diesem Jahr will die ABDA „Fahrzeuge“ für insgesamt 280.000 Euro kaufen. Ob damit Dienstwagen für die hauptamtlichen Mitarbeiter gemeint sind, geht aus dem Haushaltsentwurf nicht hervor. Ersichtlich ist auch nicht, um wie viele Fahrzeuge es sich handelt. Die Anschaffung wird wie üblich über sechs Jahre abgeschrieben.

Um 450.000 Euro steigen sollen 2018 die Personalausgaben der ABDA. Geplant ist die Einstellung von drei neuen Mitarbeitern: Die EU-Repräsentanz der ABDA in Brüssel soll um eine Halbtagsstelle ausgebaut werden. Die bisherige Referentin soll von den Sekretariatsarbeiten entlastet werden. Damit will die ABDA auf die „zunehmende Bedeutung der Politiken auf EU-Ebene“ reagieren.

In der ABDA-Zentrale soll sich ein neuer Mitarbeiter um das im Bau befindliche Apothekerhaus in der Heidestraße am Berliner Hauptbahnhof kümmern. Die Komplexität der technischen Gebäudeausrüstung bedinge eine frühzeitige Befassung mit den Prozessen der Inbetriebnahme, schreibt die ABDA. Der neue Mitarbeiter im bislang 11-köpfigen Team soll sich zudem um die EDV-Ausstattung für die rund 100 ABDA-Mitarbeiter in ihren neuen Büros kümmern.

Außerdem soll der ABDA-Geschäftsbereich Pharmazie um eine Stelle ausgebaut werden. Derzeit arbeiten dort sieben Apotheker, davon zwei in Vollzeit. Zuletzt wurde das Fachbereich 2012 um eine Stelle erweitert. „Die thematische Breite und Tiefe der Aufgaben“ erlaube es Geschäftsführerin Dr. Christiane Eckert-Lill nicht mehr, ihre Aufgaben ausreichend zu betreuen. Daher soll eine Referentenstelle in eine Abteilungsleiterstelle aufgewertet werden. Zugleich soll ein weiterer Apotheker als Referent eingestellt werden. Denn ein Abteilungsleiter könne nicht gleichzeitig eine Abteilung leiten und als Referent arbeiten, begründet die ABDA.

Handlungsbedarf gebe es zudem im Bereich Pharmazie auch wegen der Umsetzung des Perspektivpapiers „Apotheke 2030“, wegen des Themas der Fort- und Weiterbildung, der Entwicklung neuer Dienstleistungen und aufgrund von gesetzlichen Änderungen wie dem Cannabisgesetz.

Außerdem bittet die Geschäftsstelle die Mitgliederversammlung um einen Vorratsbeschluss „Gutachten zur Honorierung“. Damit soll offenbar eine politische Antwort auf das im Herbst erwartete Gutachten des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) geliefert werden. Zuletzt hatten die Grünen in einem Antrag eine komplette Umstellung des Honorars gefordert. Zudem herrscht Einigkeit über Parteigrenzen hinweg, dass in der kommenden Legislaturperiode eine Reform des Apothekenhonorars angegangen werden soll.

Die Einnahmen- und Ausgabenrechnung der ABDA schließt für 2016 mit einem Überschuss von 400.000 Euro ab; im Topf „Vermögensverwaltung“ wird ein Gewinn von 4,1 Millionen Euro ausgewiesen. Dazu beigetragen hat insbesondere die Überweisung der ABDA-Tochter WuV (heute: Avoxa) in Höhe von 7,5 Millionen Euro vor Steuern.

Noch nicht verbucht im vorliegenden Haushaltsentwurf der Verkauf des alten Apothekerhauses in der Jägerstraße 49. In der Jahresrechnung 2016 wird der Anschaffungswert mit 20,9 Millionen Euro bilanziert. Der Buchwert beträgt nach Abschreibungen in Höhe von 4,4 Millionen noch Euro 16,5 Millionen Euro. Allerdings beziffert die ABDA den Wert der Anlage auf 19,7 Millionen Euro. Das Apothekerhaus in Eschborn steht mit einem Buchwert von knapp acht Millionen Euro im Anlagevermögen der ABDA. Die Anlage selbst wird mit 8,7 Millionen Euro bewertet.

Mitte Mai hatte die ABDA den Verkauf des Apothekerhauses an den Berliner Immobilienentwickler und Investor Dr. Harald Gerome Huth über seine HGHI Holding bekannt gegeben. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Dem Vernehmen nach soll er bei etwas über 30 Millionen Euro liegen.

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