vdek startet regionale Gesundheitszentren

Hausbesuch mit Arzt im Rucksack

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Berlin -

Der Ersatzkassenverband vdek startet aktuell Versorgungsprojekte in ländlichen Gebieten: das Regionale Versorgungszentrum (RVZ) Wurster Nordseeküste in Niedersachsen und die Gemeinschaftspraxis Gesenhues & Partner in NRW. Das zugrunde liegende Konzept der Regionalen Gesundheitszentren (RGZ) ist auf drei Jahre befristet und zielt darauf ab, neue Versorgungsansätze mit regionalen Partnern umzusetzen. Weitere Standorte sind geplant.

„Nun werden wir die Praxistauglichkeit des RGZ-Konzeptes unter Beweis stellen“, betont die vdek-Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner. „Die Ersatzkassen stehen für eine flächendeckende Versorgung in ganz Deutschland. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels brauchen wir neue Lösungen, wie wir die medizinische Versorgung sicherstellen. Daher erproben wir hier neue Konzepte zur Delegation ärztlicher Leistungen, bieten unseren Versicherten mehr Koordinierung und Beratung und stärken die Möglichkeiten der Telemedizin – alles unter einem Dach. Damit sind wir regional stark und sammeln gleichzeitig Erfahrungen für eine bessere Gesundheitsversorgung in ganz Deutschland.“

Neue Gesundheitsberufe

An beiden Standorten ergänzen drei neue Gesundheitsberufe das RGZ-Konzept. Sogenannte Physician Assistants – Arztassistentinnen und -assistenten – unterstützen Ärztinnen und Ärzte bei der Behandlung chronisch Kranker und in Akutsprechstunden. Sie erläutern diagnostische und therapeutische Maßnahmen, führen notwendige Dokumentationen durch und übernehmen delegierbare medizinische Tätigkeiten unter ärztlicher Aufsicht. Dazu zählen Wundversorgung, Blutabnahme, Anlegen von Venenkanülen sowie OP-Vorbereitung und das Assistieren während Eingriffen.

Eine geschulte „Nichtärztliche Praxisassistenz“ (NäPa) besucht Patienten zu Hause und in Pflegeheimen. Als technisches Hilfsmittel dient dabei ein Telemedizin-Rucksack, der mit verschiedenen digitalen Geräten wie einem mobilem EKG ausgestattet ist. NäPa können außerdem medizinische Daten in die Praxis übertragen und bei Bedarf eine Ärztin oder einen Arzt zuzuschalten.

Ältere, demenzielle Patienten und andere mit besonderem Unterstützungsbedarf erhalten umfassende Betreuung. Care und Case Manager bestimmen gemeinsam mit den Patienten die Versorgungsziele, koordinieren die Behandlung und unterstützen bei schweren Erkrankungen oder plötzlichem Pflegebedarf. „Gerade im ländlichen Raum ist es dann nicht leicht, die passenden Versorgungsangebote zu finden. Mit dem neuen Angebot gibt es vor Ort eine Ansprechperson, die dabei hilft und die Fäden zusammenhält“, erläutert Elsner.

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