Aussagen zu Booster-Impfungen

Hausärzteverband kritisiert Spahn

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Berlin -

Der Deutsche Hausärzteverband hat die Aussagen des geschäftsführenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) zu Booster-Impfungen scharf kritisiert. Der Bundesvorsitzende Ulrich Weigeldt sagte der „Welt”: „Alle Impfzentren aufmachen, Booster-Impfungen ohne Altersbeschränkung -–wissenschaftliche und medizinische Kenntnisse und die Erfahrungen der vergangenen Monate werden dabei vom Tisch gewischt.” Er sehe keinen Grund, warum die Praxen, die „schließlich den Impfturbo gezündet haben, die Booster-Impfungen nicht leisten können sollten – wenn ihnen keine Steine in den Weg gelegt werden–, sagte Weigeldt.

Spahn hatte der „Rheinischen Post” (Montag) gesagt: „Um möglichst vielen möglichst schnell eine Auffrischungsimpfung zu ermöglichen, sollten die Länder die Impfzentren, die sie seit Ende September in Standby bereithalten, nun wieder startbereit machen.” Er riet den Ländern erneut dazu, in einem ersten Schritt alle Über-60-Jährigen schriftlich einzuladen. Auffrischungen sind mindestens sechs Monate nach einer vollständigen Impfung möglich. Angeboten wird dies unter anderem Älteren, Corona-Risikogruppen und Geimpften mit AstraZeneca und Johnson & Johnson. Für alle anderen sind sie aber auch möglich.

Unterdessen haben mehrere Politiker ihre Kritik daran bekräftigt, dass es grundsätzlich keine sogenannten Bürgertests mehr gibt. Die Vize-Fraktionschefin der Linken im Bundestag, Susanne Ferschl, sagte der „Welt”: „Es war ein großer Fehler, die kostenlosen Tests abzuschaffen, insbesondere zu diesem Zeitpunkt.” AfD-Fraktionschefin Alice Weidel sagte der Zeitung, die Abschaffung kostenloser Schnelltests sei unsinnig und kontraproduktiv – ebenso wie die Einführung von 2G-Modellen (Zutritt für Geimpfte und Genesene).

Auch die Grünen-Gesundheitspolitikerin Kordula Schulz-Asche sagte: „Wir blicken immer noch kritisch auf die Abschaffung der kostenlosen Bürgertests. Diese haben ein wichtiges Werkzeug im Pandemiemanagement dargestellt, sowohl für das Privatleben als auch für den Arbeitsplatz.” Es müsse geprüft werden, inwiefern Arbeitgeber weiterhin in die Pflicht genommen werden müssten.

Corona-Schnelltests müssen seit dem 11. Oktober meist selbst bezahlt werden. Generell gratis bleiben sie noch für Menschen, die sich nicht impfen lassen können, darunter Kinder unter zwölf Jahren.

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