Hausärzte und Apotheker schließen Engpass-Pakt Alexander Müller, 16.03.2023 17:41 Uhr
Hausärzt:innen und Apotheker:innen in Nordrhein wollen angesichts der anhaltend schwierigen Lage bei den Lieferengpässen enger zusammenarbeiten. Der Apothekerverband (AVNR) und de Hausärzteverband haben im ersten Schritt eine Praxishilfe zur verbesserten Kommunikation zwischen Apotheken und Praxen entwickelt.
Angesichts einer „praxisfernen Bundesgesundheitspolitik“ sahen die Heilberufler die Notwendigkeit für ein „gemeinsames Signal in Krisenzeiten“. „Da die Situation aber die Arbeit des medizinischen und pharmazeutischen Personals immer mehr erschwert hat, ergreifen beide Verbände angesichts des hohen bürokratischen und zeitlichen Mehraufwandes der weiterhin anhaltenden Lieferengpässe zahlreicher Arzneimittel selbst die Initiative“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Hausärztechef Oliver Funken und dem AVNR-Vorsitzenden Thomas Preis.
Gemeinsam wurde daher eine Kommunikationshilfe zur Unterstützung des Informationsaustauschs zu Lieferengpässen zwischen Apotheken und Hausarztpraxen entwickelt. Apothekern und Hausarztpraxen in Nordrhein können diese freiwilligen nutzen. Trotz der immer dramatischer werdenden Lieferengpässe bei Medikamenten sei es Apotheken und Arztpraxen bis heute durch großen Einsatz gelungen, Arzneimitteltherapien für Patienten sicherzustellen, so die beiden Verbandschefs.
Der Dialog soll auf dem 20. Hausärztetag fortgesetzt werden. Dort würden Ideen erarbeitet, Schwachstellen analysiert, Good-Practice-Beispiele vorgestellt und gemeinsame Zielvereinbarungen besprochen, heißt es.
Unabhängig von der Eigeninitiative der Berufsstände appellieren beide Verbände aber erneut an die Politik. „Wir fordern die Bundesregierung auf, alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um Ärzten und Apothekern angesichts der weiter andauernden dramatischen Situation bei den Lieferengpässen von Arzneimitteln eine schnelle, sichere Patientenversorgung ohne bürokratische Hürden zu ermöglichen.“