BVDAK begrüßt Koalitionsvorschläge

Hartmann: Jetzt bloß nicht verzetteln!

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Berlin -

Der Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) begrüßt die ersten Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen und sieht die Vorschläge der AG Gesundheit als klaren Schritt in die richtige Richtung. Jetzt komme es darauf an, dass die Maßnahmen zügig und vollständig umgesetzt werden.

„Endlich empfinden Apothekerinnen und Apotheker nach langer Zeit das Gefühl, von der Politik wertgeschätzt zu werden“, kommentiert Dr. Stefan Hartmann, Vorsitzender des BVDAK.

Die Vorschläge enthielten mehrere zentrale Maßnahmen für Apotheken. So würden beispielsweise die Rolle der Vor-Ort-Apotheken als erste Anlaufstelle in der Gesundheitsversorgung anerkannt und das Fremdbesitzverbot bekräftigt. Hartmann verweist auch auf den Ausbau von Präventionsstrukturen, den Abbau bürokratischer Hürden sowie Erleichterungen bei der Abgabe und dem Austausch von Arzneimitteln. Auch die Abschaffung der Nullretaxationen aus formalen Gründen und die Aufhebung des Skonti-Verbots werden lobend erwähnt.

Ein weiterer wichtiger Punkt sei die einmalige Erhöhung des Fixums auf 9,50 Euro, mit der Möglichkeit, es für ländliche Apotheken auf bis zu 11 Euro anzuheben. Künftig soll die Vergütung direkt zwischen Apotheken und dem GKV-Spitzenverband ausgehandelt werden. Zudem sollen Vor-Ort- und Versandapotheken bei Kühlketten und Nachweispflichten einheitlichen Vorgaben unterworfen werden.

„Es ist richtig und sehr wichtig, dass sich alle diese Punkte im Koalitionsvertrag wiederfinden und dass sie anschließend schnellstmöglich umgesetzt werden“, fordert Hartmann von der künftigen Bundesregierung.

Führungsrolle der Abda

Um die weiteren politischen Arbeiten zu begleiten, müsse die Abda eine Führungsrolle übernehmen und Honorarerhöhung, strukturelle Verbesserungen und die heilberufliche Entwicklung der Apotheken fokussiert einfordern.

Hartmann betont, es brauche einen einheitlichen Argumentationsleitfaden, der von allen gesundheitspolitischen Akteuren genutzt werden könne. Der Verband ruft daher alle im Apothekenmarkt aktiven Verbände und Organisationen, wie beispielsweise Pharma Deutschland, BPI, Phagro, Freie Apothekerschaft, Verband Innovativer Apotheken und Denkfabrik Apotheke, zur Geschlossenheit auf.

Keine „Nebenkriegsschauplätze“

„Konzentrieren wir uns jetzt auf die im Papier genannten Punkte und eröffnen keine ‚Nebenkriegsschauplätze‘. Unterschiedliche Auffassungen zur Höhe des Honorars oder gar ein Ausgabenmoratorium, wie vom GKV-Spitzenverband gefordert, dürfen den Fokus von den positivsten Ansätzen (seit Jahrzehnten!) nicht ablenken. Sich jetzt zu verzetteln, wäre fatal“, erklärt Hartmann.

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