Tausende haben gestern in Berlin auf der Hanfparade die Legalisierung von Cannabis gefordert. Nach ersten Angaben der Veranstalter kamen am Samstag etwa 6000 Menschen zu der Demonstration, etwa so viele wie im vergangenen Jahr. Die Organisatoren waren trotzdem unzufrieden: „Das sind weniger, als wir uns erhofft haben, sagte Steffen Geyer, Sprecher der Parade. Es seien wieder nur die Leute da gewesen, „die immer kommen“. Die jährliche Hanfparade gibt es seit 1997.
Hoffnung auf Zulauf hatte den Hanf-Fans ein Urteil des Verwaltungsgerichts Köln vom Juli gemacht. Das Gericht hatte geurteilt, dass chronisch Schmerzkranke unter bestimmten Umständen zu Hause Cannabis für den Eigenbedarf anbauen dürfen.
Die 18. Hanfparade begann am Samstagmittag mit einer Kundgebung am Hauptbahnhof. Unter dem Motto „Grünes Licht für die Legalisierung“ zogen die Demonstranten mit Musik und Wagen in einem großen Bogen durch die Innenstadt Berlins, auch am Gesundheitsministerium vorbei. Am Brandenburger Tor fand die Abschlusskundgebung statt.
Nach Angaben Geyers nahmen auch in diesem Jahr wieder Parteien und Jugendorganisationen an der Parade teil, einige stellten auch Redner. „Nur SPD und CDU haben sich komplett entschuldigen lassen“, sagte Geyer.
Cannabis-Produkte gehören nach deutschem Recht zu den illegalen Suchtmitteln. Besitz, Anbau und Handel damit sind verboten. Das Betäubungsmittelgesetz sieht Geldstrafen oder bis zu fünf Jahre Haft vor. Für „Gelegenheitskiffer“ gibt es laut Gesetz eine Untergrenze der „geringen Menge“ zum Eigenverbrauch.
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