Wie in ganz Deutschland gibt es auch in Hamburg immer weniger Apotheken. SPD und Grüne wollen den Betrieben finanziell stärker unter die Arme greifen – müssen sich dabei aber auf den Bund verlassen.
Mit stärkerer finanzieller Unterstützung wollen SPD und Grüne in der Bürgerschaft den Bestand der Hamburger Apotheken sichern. „Mit jeder Apotheke, die schließen muss, geht nicht nur ein wichtiger Gesundheitsdienstleister verloren, sondern auch eine Anlaufstelle für persönliche Beratung und Unterstützung“, sagte die verbraucherschutzpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Sarah Timmann. Der Senat solle sich auf Bundesebene für eine Erhöhung der Apothekenhonorare einsetzen, heißt es in dem Antrag, der am kommenden Mittwoch beraten werden soll.
Zum Jahresende versorgten nur noch 360 Apotheken die Hansestadt. Im Vergleich zu 2014, als noch 423 Apotheken in Betrieb waren, ging die Anzahl damit um knapp 13 Prozent zurück. Auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner kamen 2023 jeweils 19,8 Apotheken und damit weniger als im Bundesschnitt (20,8).
Wegen steigender Betriebskosten und wirtschaftlichen Belastungen würden Apotheken in Hamburg „ums Überleben“ kämpfen, schreiben die Fraktionen in einer gemeinsamen Mitteilung. Auch bei der Finanzierung von hochpreisigen Arzneimitteln sollten Apotheken unterstützt werden, heißt es im Antrag. Dazu solle geprüft werden, ob das Haftungsrisiko bei Herstellerinsolvenzen auf die Krankenversicherungen übertragen werden könne.
Die CDU hatte im vergangenen Juni einen ähnlichen Antrag eingereicht. Neben höherer Honorare forderte die Fraktion auch einen stärkeren Einsatz für Stadt-Apotheken. Der Antrag wurde jedoch in den Ausschuss für Verbraucherschutz verwiesen.