„Hamburg braucht eine stabile Gesundheitsversorgung – der Senat muss gegen das Apothekensterben vorgehen!“ So beginnt ein Antrag der CDU in der Bürgerschaft. Die Fraktion fordert die Anhebung und Dynamisierung des Apothekenhonorars, darüber hinaus sollen neue pharmazeutische Dienstleistungen und Notdienste besser vergütet werden.
Die Apothekendichte nimmt stetig ab. Derzeit liegt sie bei 21 Apotheken pro 100.000 Einwohner deutschlandweit. Das ist deutlich unter dem europäischen Schnitt von 32. Das Apothekensterben ist längst kein reines Landproblem mehr. In Hamburg liegt die Apothekendichte nur noch bei 18,5 Apotheken pro 100.000 Einwohner. Das ist sogar deutlich unter dem bundesweiten Schnitt. Der Trend setze sich fort, warnt die CDU: Allein seit Beginn dieses Jahres seien mehr als 150 Standorte aufgegeben worden.
Die Fraktion nennt als Hauptgründe für die zahlreichen Schließungen das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG), das zu hohen Einbußen führt, die Inflation und gestiegene Betriebskosten sowie die gestiegenen Gehaltskosten für Mitarbeiter. Einen weiteren Kostenfaktor stelle das Urteil zu Skonti des Bundesgerichtshofs (BGH) dar.
Der Antrag weist auch darauf hin, dass der BGH den Gesetzgeber in seinem Urteil quasi aufgerufen habe, die Apothekenhonorare zu überprüfen. Die regelmäßige Überprüfung und Anpassung ist im Arzneimittelgesetz (AMG) festgeschrieben, liegt jedoch etwa 20 Jahre zurück. Etwa 30 Prozent der Apotheken seien von der Insolvenz bedroht oder hätten ihr Geschäftsjahr mit einem Rohertrag unter 100.000 Euro abgeschlossen.
Der Senat wird deshalb aufgefordert,
Auch in ihrem Wahlprogramm zur Hamburger Bezirkswahl versprach die CDU, die Apotheken zu unterstützen. „Um die medizinische und pflegerische Versorgung in allen Stadtteilen und für alle Altersgruppen sicherzustellen, wollen wir als CDU bestehende Strukturen wie Arztpraxen und Apotheken stärken. Wir wollen keine Versorgung zweiter Klasse schaffen (Gesundheitskioske)“, heißt es.
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