Rabattverträge, Ausschreibung, Rezeptur: Apotheker Kai-Peter Siemsen hatte Politiker aus fünf Parteien seines Wahlkreises Hamburg-Mitte zum Apothekenpraktikum geladen. Gekommen sind Vertreter der CDU, FDP und der Linken. Die SPD ist nicht aufgetaucht, die Grünen haben erst gar nicht auf die Anfrage reagiert.
Rund eineinhalb Stunden hat Siemsen Dirk Marx (CDU), Jochen Hanisch (Die Linke) und Dr. Najib Karim (FDP) einen Einblick in den Apothekenalltag gegeben. Der Hamburger Kammerpräsident fragte die Politiker zunächst nach ihren ersten Eindrücken zur Apotheke. Da keiner der „Praktikanten“ in der Gesundheitspolitik tätig ist, verfügten sie über wenig Vorkenntnisse, so Siemsen.
Der Inhaber der Neuen Eilbeker Apotheke erklärte die Rabattverträge, die Risiken von Impfstoffausschreibungen oder zeigte den hohen Dokumentationsaufwand bei Rezepturen. Besonders vom zeitlichen und bürokratischen Aufwand einer Salbenherstellung zeigten sich die Politiker erstaunt.
Den Termin wertet Siemsen als Erfolg. „Der Besuch war gut und ich würde ihn auch außerhalb des Wahlkampfes wiederholen.“ Die Politiker wurden nicht nur mit Informationsmaterial entlassen. „Ich habe gesagt, dass es schön wäre, wenn sie sich künftig mit Apothekenthemen beschäftigen würden“, berichtet Siemsen.
Vom Verhalten der SPD und der Grünen kann Siemsen jedoch nicht verstehen: Dass sich Bundestagsmitglied Johannes Kahrs (SPD) nicht abgemeldet habe, sei enttäuschend. Kritik gab es für das Verhalten der Grünen-Politikerin Katharina Fegebank. Die Landesvorsitzende hatte nicht auf die Einladung reagiert. „Das zeigt mir, dass sie und die Grünen kein Interesse an Apotheken haben.“
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