Beitragserhöhung

Hänel: Abda fällt Apotheken in den Rücken

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Berlin -

Der Abda-Haushalt lässt die Gemüter hochkochen, denn die Standesvertretung hat auf der Mitgliederversammlung im Juni eine Beitragserhöhung von 18 Prozent beschlossen. Und das, obwohl Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening im vergangenen Jahr noch klarmachte, dass bei den Apotheker:innen nichts zu holen sei. Wo sollen plötzlich die finanziellen Ressourcen herkommen, fragt die Freie Apothekerschaft.

„Wir streiken ja nicht für mehr Geld für die Berufsvertretung!“, so Daniela Hänel, 1. Vorsitzende der Freien Apothekerschaft. „Die Frage muss erlaubt sein, ob man im Abda-Haus falsch wirtschaftet, denn durch die konzernartige Struktur muss unserer Meinung nach genug Geld vorhanden sein.“

Die beschlossene Beitragserhöhung sei eine weitere Demotivation der Apotheken, die äußerst frustrierend sei, und ein fatales Zeichen Richtung Politik, so Hänel. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis die Kammern und Verbände die Erhöhung auf die Mitglieder – die Apotheken vor Ort – umlegen würden.

„In den Kammern sind nämlich alle Apotheken Zwangsmitglieder. Ein Austritt oder eine Kündigung ist somit ausgeschlossen“, so die Freie Apothekerschaft. „Eine Beitragserhöhung in dieser Zeit ist ein weiteres Indiz dafür, dass die Damen und Herren Vorsitzenden der Kammern und Verbände inklusive der Abda-Spitze die Haftung zur Basis vollkommen verloren haben und in einer Art Gutsherrenmentalität die Apotheken mit für uns fraglichen finanziellen Forderungen melken wollen.“

Dass die Abda augenscheinlich nicht sparen müsse wie die Basisapotheken, die um ihre Existenz kämpfen, sondern das Geld quasi geschenkt bekämen und nicht selbst dafür arbeiten müssen, fehlen sämtliche Hemmungen. „Sensibilität? Fehlanzeige! Beitragserhöhungen von knapp 70 Prozent in zehn Jahren sind gelinde gesagt dreist.“ Eine bessere Lobbyarbeit werde auch durch ein Sommerfest und eine neu zu besetzende Stelle nicht erreicht, mahnt die Freie Apothekerschaft. In erster Linie seien ein intelligentes Netzwerk und Maßnahmen nötig, die es den Apotheken leicht machen, der Berufsvertretung zu folgen.

Zudem müsse die Beitragserhebung reformiert werden, denn den Umsatz als Zielgröße zu nehmen, sei nicht mehr zeitgemäß. Apotheken in der Nähe von Spezialpraxen mit vielen Hochpreiser-Rezepten müssten entsprechend einen hohen Beitrag zahlen – diese Arzneimittelgruppe müsse aus der Berechnung der Beiträge komplett rausgenommen werden, so die Freie Apothekerschaft.

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