Freie Apothekerschaft

„ABDA schröpft Apotheker“

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Berlin -

Fast eine Million Euro mehr an Beiträgen fordert die ABDA laut Haushaltsentwurf im kommenden Jahr von ihren Mitgliedsorganisationen. „Völlig unverständlich“ findet die Freie Apothekerschaft (FA) dieses Vorgehen. Der Splitterverband fordert alle Apotheker auf, sich gegen das „Gutsherrengehabe der ABDA“ zu wehren.

„In jedem Konzern, und nichts anderes ist die ABDA, würde zuerst an Personalkosten gespart werden, wenn zu wenig Geld für den kommenden Haushalt zur Verfügung steht“, moniert FA-Vorsitzende Dr. Helma Gröschel. „Nicht bei der ABDA. Hier wird mal wieder der einzelne Apotheker, die Basis, geschröpft.“

Die Kosten trägt laut Gröschel jeder Apotheker, der Kammermitglied ist: Apotheken würden pro Packung honoriert, unabhängig vom Arzneimittelpreis. Die Kammern hingegen berechneten den Zwangsbeitrag nach dem Arzneimittelumsatz. Gestiegene Umsätze bedeuteten noch lange nicht mehr Gewinn, so Gröschel.

„Es gibt mit Sicherheit Einsparmöglichkeiten im 17,2 Millionen-Haushalt der ABDA, mit denen gestiegene Kosten aufgefangen werden können, ohne die Mitgliedsbeiträge zu erhöhen“, ist Gröschel überzeugt. „Leider kann man nicht einfach aus der ABDA austreten, aber wir sind nicht gewillt, die geldverschwenderischen Aktionen dieser Vereinigung noch länger hinzunehmen.“

In der ABDA werde viel Geld für sinn- und inhaltslose Werbung und einen personalen „Wasserkopf“ verschwendet. Zudem werde viel zu wenig – auch politisch – getan, um die Situation der Apotheker zu verbessern. „Es müssen noch viel mehr Apotheker erfahren, dass in der ABDA ihr Geld verbrannt wird“, fordert Gröschel.

Der Haushaltsvorschlag für 2016 sieht einen Anstieg der Beiträge um 6,28 Prozent vor. Rund 15,7 Millionen Euro sollen aus den Kammern und Verbände in den Haushalt fließen, der insgesamt mit knapp 17,2 Millionen Euro veranschlagt wird. Am 1. Juli soll die Mitgliederversammlung den Haushaltsansatz beschließen.

Das Geld soll in Köpfe investiert werden: Die Personalkosten steigen

laut Haushaltsvorschlag um 14 Prozent auf 8,6 Millionen Euro, das ist 1

Million Euro zusätzlich. Im Vergleich zu 2014 sind es 1,2 Millionen Euro

mehr, im Vergleich zu 2012 sogar 1,8 Millionen Euro.

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