GSK/Sanofi: EU schließt Corona-Impfstoff-Deal APOTHEKE ADHOC/ dpa, 01.08.2020 09:00 Uhr
Die EU-Kommission will 300 Millionen Dosen eines künftigen Covid19-Impfstoffs von Sanofi und GlaxosSmith Kline (GSK) kaufen. Vorgespräche für einen anvisierten Vertrag seien am Freitag abgeschlossen worden, teilte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit.
Geplant ist demnach ein Rahmenvertrag, wonach die Kommission vorab einen Teil der Entwicklungskosten der Unternehmen übernimmt und dafür das Recht erhält, eine bestimmte Anzahl von Impfstoffdosen in einem bestimmten Zeitraum zu kaufen. Die bereitgestellten Mittel wären eine Anzahlung für die Impfstoffe, die die EU-Staaten später
tatsächlich kaufen. Sanofi und GSK wollen für ihren Impfstoffkandidaten nach jetziger Planung im Juni 2021 die Zulassung beantragen.
„Der heutige Schritt mit Sanofi ist ein erster wichtiger Eckpfeiler einer viel umfassenderen europäischen Impfstoffstrategie“, sagte von der Leyen. Man führe weiterhin intensive Gesprächen mit mehreren anderen Unternehmen.
„Die heutige Erklärung trägt dazu bei, sicherzustellen, dass Millionen von Europäern Zugang zu einem potentiellen Impfstoff erhalten, die gegen Covid19 schützt, sobald ihre Sicherheit und Wirksamkeit belegt ist“, erklärt dazu Thomas Triomphe, Executive Vice President und Global Head bei Sanofi Pasteur. „Es ist unser unerschütterliches Ziel, einen Impfstoff bereitzustellen, der für jeden erschwinglich und zugänglich ist und wir sind der Europäischen Kommission dankbar für ihr fortgesetztes Bemühen und ihre Unterstützung bei diesem Vorhaben.“
GSK-Impfstoffchef Roger Connor betonte, dass die Unternehmen in der Lage seien, den hohen Bedarf zu decken. „beide Unternehmen verfügen über erhebliche Kapazitäten in Forschung und Entwicklung und arbeiten bereits hart daran, die Produktion innerhalb unserer Netzwerke hochzufahren.“
Sanofi und GSK gehören zu den vier größten Impfstoffherstellern der Welt. Für eine schnellere Entwicklung haben sich die beiden Pharmariesen bereits im April zusammengetan. Innerhalb des gemeinsamen Projektes steuert Sanofi das S-Protein „Covid-19-Antigen“ bei, das auf einer rekombinanten DNA-Technologie basiert. GSK hingegen wird die Pandemie-Adjuvans-Technologie mit einbringen. Durch die Verwendung eines Adjuvans kann die pro Dosis erforderliche Menge an Impfstoffprotein reduzieren werden. Beide Unternehmen erklärten, derzeit die Herstellung des Antigens und des Adjuvans auszubauen, um schließlich in der Lage zu sein, eine Milliarde Dosen im Jahr produzieren zu können.
Der Beginn der Phase-I/II-Studie wird im September erwartet. Darauf soll bis Ende 2020 die Phase-III-Studie folgen. Die Konzerne rechnen mit einer Zulassung im ersten Halbjahr 2021, insofern die Daten überzeugen. Erst am 29. Juli haben beide Unternehmen bereits einen Vertrag mit der britischen Regierung unterzeichnet. Sie werden demnach 60 Millionen Impfdosen ins Vereinigte Königreich liefern. Kurz darauf folgte der nächste Deal, diesmal mit der US-Regierung. Die werde demnach bis zu 2,1 Milliarden US-Dollar (1,8 Mrd Euro) bereitstellen und davon mehr als die Hälfte für die Entwicklung und klinische Tests des Impfstoff-Kandidaten