Grüne

Trittin fordert Apothekenketten

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Berlin -

Im Wahlprogramm der Grünen steht nichts zum Thema Apotheken. Spitzenkandidat Jürgen Trittin fordert aber öffentlich die Aufhebung des Mehrbesitzverbots von Apotheken: „Dieses Verbot ist kundenfeindlich. Es verzerrt Preise und schützt Besitzstände“, schreibt Trittin in einem Gastbeitrag in der Tageszeitung „Die Welt“.

Das Mehrbesitzverbot zählt zu den „zehn Verboten“, die Trittin gerne aus der Welt schaffen würde: „Schwarz-Gelb blockiert das Prinzip des freien Marktes, wir sind die Partei des Wettbewerbs. Die schwarz-gelbe Überregulierung des Arzneimittelmarktes muss fallen“, so der Grünen-Chef.

Die Grünen hatten schon 2006 im Bundestag gefordert, das Fremd- und Mehrbesitzverbot für Apotheken aufzuheben. Doch der Antrag der Ökopartei war von den anderen Parteien niedergestimmt worden.

Vor allem die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, Biggi Bender, hatte sich in der Debatte um DocMorris für Apothekenketten stark gemacht – inklusive gemeinsamer Auftritte mit dem damaligen Celesio-Chef Dr. Fritz Osterle. Der Stuttgarter Pharmahändler hat seinen Hauptsitz in Benders Wahlkreis Bad Cannstatt.

Celesio hatte sich seinerzeit mit Niombo Lomba sogar ein ehemaliges Vorstandsmitglied der Grünen in die eigenen Reihen geholt: Von 2006 bis Ende 2008 war sie als Lobbyisten für Celesio tätig.

Trittin sieht seine Grünen als „die wahre Partei der Freiheit“, die gegen „Verbote und Bevormundungen in der deutschen Gesellschaft“ kämpfe. Ebenfalls abgeschafft gehören Trittin zufolge das Adoptionsverbot für Lebenspartnerschaften, Wettbewerbshürden im Energiemarkt und Arbeitsverbote für Asylbewerber.

Die Grünen sind außerdem für eine Aufhebung des Verbots doppelter Staatsbürgerschaft, bessere Bildungschancen und mehr Barrierefreiheit. Ein „Überwachungsapparat“ des Staates soll verhindert werden und in der Bildungspolitik wollen die Grünen Kooperation zwischen Bund und Ländern ermöglichen. Außerdem soll den Bürgern erlaubt werden, ihr Fahrrad mit in den ICE zu nehmen.

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