Weil sich viele Menschen mit Medikamenten umbringen, wollen die Grünen den Apotheken mehr Verantwortung bei der Verhinderung von Selbstmorden geben. Sie schlagen vor, den Zugang zu Arzneimitteln stärker einzuschränken. Außerdem könnten ihrer Meinung nach Apotheker und PTAs besser geschult werden.
Nach Meinung der Grünen hat die Bundesregierung die Vorschläge des Nationalen Suizidpräventionsprogramms (NaSPro) bisher nicht ausreichend umgesetzt. Die Vorbeugung von Selbstmorden werde hierzulande vernachlässigt.
Die Fraktion brachte deshalb am Mittwoch einen entsprechenden Antrag im Deutschen Bundestag ein. Die Einnahme von Medikamenten ist laut den Grünen die zweithäufigste Selbstmordart. Die Partei will deshalb prüfen lassen, ob spontanen Selbstmorden durch kleinere Packungsgrößen oder die Mengenbegrenzung bei der Abgabe bestimmter Präparate durch die Apotheker vorgebeugt werden kann. Da einige Schmerzmedikamente, Benzodiazepine und andere Sedativa sowie Psychopharmaka bei einer Überdosis zum Tod führten, müsse über Gesetzesänderungen nachgedacht werden.
Weil Heilberufler mit Risikogruppen häufig in Kontakt sind, sind sie nach Ansicht der Grünen für die Suizidprävention prädestiniert. Sie könnten psychische Probleme und Selbstmordabsichten frühzeitig erkennen und die Betroffenen auf entsprechende Unterstützungsangebote hinweisen. Deshalb sollten die Angehörigen von Gesundheitsberufen nach Ansicht der Grünen in ihrer Aus- und Weiterbildung stärker für die Suizidproblematik sensibilisiert werden.
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