In Hessen haben die großen Volksparteien bei der Landtagswahl erwartungsgemäß Stimmen eingebüßt. Die CDU verliert ersten Prognosen zufolge 10,3 Prozentpunkte. Noch mehr büßt die SPD mit 10,7 Prozentpunkten ein. Gewinner sind die Grünen. Die AfD zieht in einen weiteren Landtag ein.
Knapp 4,4 Millionen Hessen waren bis 18 Uhr zur Wahl aufgerufen. Seit 2014 regierte eine schwarz-grüne Koalition in Wiesbaden. Nach der Wahl sind ersten Prognosen von Infratest dimap zufolge mehrere Kombinationen möglich. Die CDU von Ministerpräsident Volker Bouffier kommt demnach auf 28 Prozent. Die Union verliert damit auch in Hessen deutlich. Auch die SPD um Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel konnte die Wähler nicht überzeugen. Die Sozialdemokraten büßen erheblich ein und kommen aktuell auf 20 Prozent.
Demnach bleibt die SPD knapp zweitstärkste Partei vor Bündnis 90/Die Grünen. Als Spitzenkandidaten gingen Tarek Al-Wazir und Priska Hinz in den Wahlkampf. Der Trend zur Ökopartei spiegelt sich nach Bayern auch in Hessen wieder. Die Grünen kommen auf 19,5 Prozent – ein Plus von 8,4 Prozentpunkte.
Viertstärkste Kraft ist der Prognose zufolge die AfD mit 12 Prozent und einem Plus von 7,9 Prozentpunkte. Auch die FDP ist laut Infratest dimap im Landtag vertreten. Mit den Themen Bildung, Digitalisierung, wirtschaftlicher Wohlstand und innerer Sicherheit sowie René Rock an der Spitze wollte die Partei die Wähler überzeugen. Die Freien Demokraten kommen auf 7,5 Prozent, ein Plus von 2,5 Prozentpunkte.
Die Linke setzte auf zwei junge Köpfe: Janine Wissler und Jan Schalauske, beide Ende 30, warben mit den Themen soziale Gerechtigkeit, Chancengleichheit und Abrüstung um Stimmen. Von den Wählern erhielten sie 6,5 Prozent der Stimmen, ein Plus von 1,3 Prozentpunkte.
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