Der Landesapothekerverband Niedersachsen (LAV) fordert ein Soforthilfeprogramm für Apotheken sowie eine Erhöhung des Apothekenhonorars. Besonders die CDU/CSU, die als stärkste Kraft aus der Bundestagswahl hervorgegangen ist, müsse nun ihre Wahlversprechen einlösen. Schließlich habe die Partei angekündigt, die Apotheken finanziell zu stärken – unter anderem durch eine Anpassung und Dynamisierung des Apothekenfixums.
„Die CDU/CSU hat festgehalten, dass die Apotheken finanziell durch die Anpassung und Dynamisierung des Apothekenfixums gestärkt werden müssen“, sagt Berend Groeneveld, Vorstandsvorsitzender des LAV. „Es ist deshalb die Aufgabe der neuen Bundesregierung, die Versprechen in die Tat umzusetzen, um der Bevölkerung eine qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung durch die Apotheken vor Ort weiterhin zu garantieren.“
Die Lage der Apotheken sei extrem angespannt. Gründe dafür seien die stark gestiegenen Kosten sowie das stagnierende Apothekenhonorar, das sich faktisch auf dem Stand von 2004 befinde. Viele Apothekenbetriebe könnten dem Kostendruck nicht standhalten und müssten dauerhaft schließen. Die Apothekenzahlen gingen derzeit rasant zurück, da die Politik in den vergangenen Jahren nicht in das Apothekensystem investiert habe – das müsse sich nun ändern.
„Die Politik muss das Apothekenhonorar auf mindestens 12 Euro erhöhen und verlässlich dynamisieren“, fordert Groeneveld. Zusätzlich bräuchten die Apotheken einen Inflationsausgleich, um die gestiegenen Kosten der vergangenen Jahre zu refinanzieren. Auch Skonti zwischen Großhandel und Apotheken müssten wieder gesetzlich zugelassen werden. „Wir benötigen eine Kompensation für die Folgen des Skonto-Urteils. Es ist allerhöchste Zeit für ein finanzielles Soforthilfepaket für Apotheken“, betont Groeneveld.
Insbesondere mit Blick auf den demografischen Wandel weise Groeneveld auf die Expertise der Apothekerinnen und Apotheker hin. „Die Politik muss das Potenzial der Apotheken für den Bereich der Prävention nutzen und die pharmazeutischen Dienstleistungen, Impfungen und das Angebot weiterer Gesundheitstests in Apotheken bei angemessener Honorierung für Apotheken weiter ausbauen“, erklärt er. Viele Krankheiten könnten so verhindert und unnötige Therapiekosten eingespart werden.