Der Landesapothekerverband Niedersachsen hat an die Politik appelliert, das System der Apotheken zu stärken und
krisenfest zu machen. Die Apotheken hätten sich als wichtiger Baustein in der Corona-Bekämpfung bewährt, sagte
Verbandschef Berend Groeneveld. Die rund Apotheken in Deutschland hätten deutlichen Mehraufwand gehabt, der auch
honoriert worden sei. Es müsse aber nun um eine Anpassung der Basisfinanzierung gehen.
„Wir haben in der Corona-Pandemie viele Sonderaufgaben übernommen. Das fing an mit der Herstellung von Desinfektionsmitteln, setzte sich dann unter anderem fort mit der Vergabe zertifizierter Masken, dem Angebot von Corona-Testungen und dem Arzneimittel-Botendienst für Risikopatienten, die, als es noch keinen Impfstoff gab, zum Schutz vor Infektionen möglichst wenig Kontakt haben sollten“, erinnerte Groeneveld. „Ich glaube, viele Apotheken sind mehr oder weniger plus minus null da rausgegangen.“
Die Zukunft der inhabergeführten Apotheken müsse langfristig gesichert sein. Die Basishonorierung sei seit 2004 mit einer Ausnahme im Jahr 2013 nicht angepasst worden. „Die Apotheken sind bei der Basishonorierung komplett abgekoppelt von der wirtschaftlichen Entwicklung. Das kann so nicht weitergehen.“ Groeneveld forderte eine Dynamisierung oder mindestens eine zweijährige Überprüfung der packungsabhängigen Honorierung. Notwendig sei zudem eine zweite Finanzierungssäule, die unabhängig von den Arzneimittelpackungen sein müsse. „Die angedachte Honorierung der zusätzlichen Leistungen, wie
zum Beispiel der pharmazeutischen Dienstleistungen, reicht da nicht aus.“
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