Der Landesapothekerverband Niedersachsen (LAV) begrüßt zwar die Pläne der AG Gesundheit und Pflege, die Apotheken vor Ort finanziell zu stärken, sieht aber noch Verbesserungsbedarf. So müssten das Fixum auf mindestens 12 Euro steigen, eine verlässliche Dynamisierung kommen und die Folgen des Skonto-Verbots ausgeglichen werden. Außerdem brauche es eine finanzielle Soforthilfe, um Apotheken wirtschaftlich abzusichern.
„Wir begrüßen es sehr, dass die Gesundheitsexpertinnen und -experten von Union und SPD sich für die finanzielle Stärkung der Apotheken vor Ort ausgesprochen haben. Das ist längst überfällig“, erklärt Berend Groeneveld, Vorstandsvorsitzender des LAV. In dem Papier der Arbeitsgruppe Gesundheit und Pflege ist unter anderem vorgesehen, das Apothekenhonorar auf 9,50 Euro anzuheben, für ländliche Apotheken einen Vergütungskorridor bis 11 Euro einzuführen und das Skonti-Verbot abzuschaffen.
Angesichts der permanent steigenden Kosten könne die Erhöhung des Apothekenhonorars auf 9,50 Euro allerdings nur der Anfang sein. „Wir fordern nach wie vor, das Apothekenhonorar auf mindestens 12 Euro zu erhöhen und zukünftig dynamisch erhöhend anzupassen“, so Groeneveld. Nach zwölf Jahren ohne Honoraranpassung und anhaltender Unterfinanzierung brauche es dringend eine finanzielle Stärkung der Apotheken, um die hochwertige Gesundheitsversorgung durch das bewährte Apothekennetz sicherzustellen.
In dem Dokument der AG Gesundheit und Pflege seien richtige Ansätze enthalten. „Doch alle Apotheken stehen unter Druck und sollten gleichermaßen honoriert werden. Die 9,50 Euro werden aufgrund der rasanten Preissteigerungen nicht lange für eine Entlastung bei den Apotheken sorgen, wenn überhaupt“, kritisiert er. Eine Dynamisierung des Apothekenhonorars sei unumgänglich. Zudem bräuchten die Apotheken eine Kompensation für die Folgen des Skonto-Verbots.
„Nur ein tragbares finanzielles Soforthilfepaket für Apotheken sichert die weitere flächendeckende Versorgung aller Bürgerinnen und Bürger! Nur gestärkte Apotheken können die Aufgaben übernehmen, welche die zukünftige Bundesregierung im Bereich der Prävention für Apotheken andenkt“, bekräftigt Groeneveld.