Koalition

Gröhe: Nervöse Liberale APOTHEKE ADHOC, 24.03.2012 16:30 Uhr

Berlin - 

Die Wunschehe von Schwarz und Gelb ist nur noch Ehe. Trotzdem heißt es: Durchhalten. Zumindest bei der Union. Im Interview mit der „Welt“ machte CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe seinem Ärger über den Juniorpartner Luft – und zugleich deutlich, dass man sich berappeln muss: „Es wäre völlig falsch, 18 Monate vor der Bundestagswahl die FDP abzuschreiben“, so Gröhe. Es komme darauf an, in der Koalition „weiterhin fair“ miteinander umzugehen. „Nervöse liberale Wahlkämpfer formulieren mitunter wenig koalitionsverträglich.“

Laut Gröhe darf die schwarz-gelben Koalition nicht in die „anfänglichen Unsitten“ zurückfallen. „Die Menschen sollen uns beim Arbeiten zusehen und nicht beim Streiten.“ Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen hofft Gröhe auf eine neue Koalition mit den Liberalen: „SPD und Grüne marschieren bei ihrer Identitätssuche stramm nach links, Reformen sollen zurückgedreht werden, und mit dem Sparen will man am liebsten wieder aufhören. Die Union hingegen will das Wirtschaftswachstum verstetigen, den Industriestandort modernisieren und die sozialen Sicherungssysteme zukunftsfest machen. Das ist am besten mit der FDP zu machen.“

Allerdings wird die CDU laut Gröhe im Falle eines Wahlsiegs mit allen demokratischen Parteien, mit denen sie eine Mehrheit bilden kann, Gespräche führen. Das gilt erst recht für den Bund: „Wir kämpfen für eine starke Union und schauen nach der Wahl, mit wem wir unsere Politik am besten umsetzen können.“