Der Verband forschender Arzneimittelhersteller (vfa) fordert eine Abschaffung der Rabattverträge über Grippeimpfstoffe: „Statt der Exklusivverträge brauchen wir Kooperationsvereinbarungen zwischen Herstellern und Kassen, die die Impfziele in den Vordergrund stellen“, sagte vfa-Hauptgeschäftsführerin Birgit Fischer.
Der Verband kritisiert, dass die Krankenkassen in zahlreichen Regionen die Impfstoffversorgung ausgeschrieben und meist auch schon Exklusivverträge mit einem Hersteller abgeschlossen haben. Das bedeute, dass Anbieter – wie schon 2012 – nicht kurzfristig einspringen könnten, wenn Lieferengpässe aufträten.
„Das Problem ist nicht neu und deshalb ist es unverständlich, dass die Kassen aus dem Schaden nichts gelernt haben: Sie setzen weiterhin auf Exklusivausschreibungen, um so wenig wie möglich für die Grippeimpfung auszugeben, und nehmen möglicherweise Versorgungsprobleme in Kauf“, so Fischer.Zudem würden die Kassen durch die Verträge den Fortschritt bei Grippeimpfstoffen von ihren Mitgliedern fernhalten. „Senioren und Kinder könnten mit speziell auf sie abgestimmten Impfstoffen geimpft werden – Kinder sogar wahlweise mit einer Spritze oder einem Nasenspray“, sagt Fischer. In der kommenden Saison gebe es außerdem einen Vierfach-Impfstoff. „Doch um Ausgaben zu vermeiden, setzen die Kassen auf Einheitsimpfstoffe ohne solche Merkmale.“
Fischer fordert ein Umdenken: Mit Kooperationsvereinbarungen könnten aus Sicht der Hersteller Ausgaben gesenkt werden. „Das würde den Kassen letztlich auch mehr Geld sparen helfen als die herkömmlichen Rabattverträge mit den Anbietern; denn weniger Grippe-Kranke wären dann in Deutschland ärztlich zu versorgen“, so Fischer.
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