Der AOK-Bundesverband hat die ersten Zuschläge für die Grippeimpfstoff-Versorgung der nächsten Saison erteilt: Mylan, bioCSL und Sanofi Pasteur MSD sollen die Vakzine für Hamburg, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen liefern. In jeder Region kommen zwei Hersteller zum Zug. Auf diese Weise wird der gesetzlichen Vorgabe, Impfstoffe nicht mehr exklusiv auszuschreiben, Genüge getan.
Die drei Bundesländer sind in insgesamt vier Gebietslose aufgeteilt: In Nordrhein, Westfalen und Schleswig-Holstein liefert bioCSL Spritzen ohne Kanüle und Mylan Impfstoffe mit Kanüle. In Hamburg kommen Spritzen mit Nadel ebenfalls von Mylan, Impfstoffe ohne Kanüle hingegen von Sanofi Pasteur MSD.
Die neuen Verträge gelten ab Juli 2016 und zunächst für ein Jahr. Die AOK hat sich jedoch die Option offen gelassen, die Vereinbarung einmal um zwölf Monate zu verlängern. In dieser Saison werden Hamburg, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen exklusiv von Abbott versorgt. Der Vertrag mit der Kasse läuft bereits seit 2014 und wurde bereits um ein Jahr verlängert.
Auch in anderen Ländern wird bereits für das nächste Jahr geplant: In Sachsen und Thüringen hat die AOK Plus die Grippeimpfstoffe ausgeschrieben. In Sachsen-Anhalt hat der AOK-Bundesverband die Ausschreibung übernommen. Wie bereits in dieser Saison gibt es 2016/17 nur zwei Lose für das Bundesland: Impfstoffe mit beziehungsweise ohne Kanüle.
In Niedersachsen wurden die Grippeimpfstoffe 2016/17 von der Arbeitsgemeinschaft Sprechstundenbedarfsbeschaffung ausgeschrieben, federführend ist die AOK Niedersachsen. In Hannover setzt man auf zweijährige Verträge bis Juni 2018.
In Baden-Württemberg hat die AOK bereits vor zwei Jahren Verträge geschlossen, die noch bis Juni 2017 laufen. Den Zuschlag erhielt Abbott. Da der Vertrag bereits 2014 abgeschlossen wurde, gibt es in Baden-Württemberg noch einen exklusiven Rabattpartner, obwohl die Krankenkassen bei Impfstoffen seit 2015 eigentlich nur noch Rabattverträge mit mindestens zwei Herstellern schließen dürfen.
In der laufenden Saison haben vor allem zwei Hersteller bei Ausschreibungen zugeschlagen: Abbott und Sanofi Pasteur MSD. In insgesamt zwölf Bundesländern hat mindestens einer der beiden Unternehmen einen Rabattvertrag mit den Krankenkassen geschlossen. In den übrigen vier Bundesländern gibt es keine Rabattverträge.
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