Trotz der Kritik an den Exklusivverträgen über Grippeimpfstoffe halten die Krankenkassen an dem Modell fest. In Hamburg und Schleswig-Holstein, wo Lieferschwierigkeiten bei Novartis zu Versorgungsengpässen geführt hatten, will die AOK die Versorgung wieder an einen Hersteller übertragen. Auch in Nordrhein-Westfalen schreibt die Krankenkasse die Impfstoffe für die nächste Saison aus. Für Nordrhein ist diese Regelung neu – bislang konnten Apotheker alle Impfstoffe abgeben.
Ausgeschrieben wurden alle Impfstoffe, die im Sprechstundenbedarf an Versicherte ab dem sechsten Lebensjahr abgegeben werden. Eine Unterscheidung zwischen verschieden Impfstoffarten gibt es nicht. Das Ausschreibungsvolumen liegt bei 3 Millionen Impfdosen.
Die Unternehmen bieten auf die Bezirke der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV): Nordrhein, Westfalen-Lippe, Schleswig-Holstein und Hamburg. Die einzelnen Regionen sind nicht weiter unterteilt.
Die Impfstoffhersteller können ihre Gebote bis Mitte Januar abgeben. Zusätzlich müssen sie der AOK ihren Gesamtumsatz mit Grippeimpfstoffen der vergangenen drei Jahre mitteilen. Lieferengpässe wie in diesem Jahr will die AOK vermeiden: Nach Angaben der Kasse wurden die vertraglichen Vorgaben und Abläufe präzisiert, so dass künftige Probleme ausgeschlossen werden können.
Damit haben Krankenkassen bereits in sechs Bundesländern die Impfstoffe für die kommende Saison ausgeschrieben: In Sachsen und Thüringen sucht die AOK Plus Rabattpartner, für Sachsen-Anhalt die Barmer GEK.
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