Grippeimpfstoffe

Pro Generika warnt vor neuem Chaos APOTHEKE ADHOC, 07.12.2012 13:43 Uhr

Impfstoff-Ausschreibungen in der Kritik: Pro Generika-Geschäftsführer Bork Bretthauer warnt vor neuen Versorgungsengpässen in der nächsten Saison. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Bei den Krankenkassen wird bereits die nächste Grippesaison geplant: In Sachsen und Thüringen hat die AOK Plus die Influenzaimpfstoffe für 2013/14 ausgeschrieben. In Sachsen-Anhalt sucht die Barmer GEK Rabattpartner für die nächsten zwei Saisons. Der Branchenverband Pro Generika schlägt Alarm: „Es ist nach den Erfahrungen dieses Jahres nicht nachzuvollziehen, dass die Krankenkassen weiterhin darauf setzen, auch bei Grippeimpfstoffen möglichst niedrige Preise durch Rabattverträge erzielen zu wollen“, sagte Pro Generika-Geschäftsführer Bork Bretthauer.

Folgten Krankenkassen in anderen Bundesländern dem Beispiel der AOK, werde sich die Gefahr der Unterversorgung weiter verstärken, warnt Bretthauer. Denn je mehr Gebiete durch Rabattverträge geregelt seien, desto geringer sei die Wahrscheinlichkeit, dass Hersteller über ihre Vertragspflichten hinaus produzieren. Und umso störanfälliger werde die Versorgung.

Pro Generika schließt sich der Forderung von Apothekern und Ärzten an, künftig auf Ausschreibungen für saisonale Impfstoffe zu verzichten. „Spätestens bei komplexen biologischen Arzneimitteln haben Rabattverträge ihre Grenzen erreicht“, so Bretthauer.