Mylan, bioCSL und Sanofi Pasteur MSD sind die Gewinner der Impfstoff-Ausschreibung in Niedersachsen. Die drei Hersteller haben die Ausschreibung der Arbeitsgemeinschaft Sprechstundenbedarf gewonnen und sollen in den kommenden beiden Saisons Grippeimpfstoffe für die Versicherten liefern.
Um der gesetzlichen Vorgabe gerecht zu werden, dass bei Impfstoffen mit mindestens zwei Herstellern Verträge abgeschlossen werden müssen, hatten die Kassen das Land in vier Regionen unterteilt. Mylan beliefert künftig für die KV-Bezirke Aurich, Wilhelmshaven, Osnabrück, Stade, Hannover und Hildesheim. Sanofi Pasteur MSD erhielt den Zuschlag für Oldenburg, Verden und Lüneburg, bioCSL den für Braunschweig und Göttingen.
Die Zuschläge wurden für Impfstoffe ab dem sechsten Lebensjahr ohne Kanüle erteilt. Die neuen Verträge gelten ab sofort bis Ende Juni 2018. In dieser Saison werden aber noch die Impfstoffe von Abbott abgegeben. Der Vertrag zwischen dem Hersteller und den Kassen läuft noch bis Ende Juni.
Auch in anderen Ländern wird bereits für das nächste Jahr geplant: In Sachsen und Thüringen hat die AOK Plus die Grippeimpfstoffe ausgeschrieben. In Sachsen-Anhalt hat der AOK-Bundesverband die Ausschreibung übernommen. Wie bereits in dieser Saison gibt es 2016/17 nur zwei Lose für das Bundesland: Impfstoffe mit beziehungsweise ohne Kanüle.
Der AOK-Bundesverband hatte die ersten Zuschläge für die Grippeimpfstoff-Versorgung der kommenden Saison erteilt: In Nordrhein, Westfalen und Schleswig-Holstein liefert bioCSL Spritzen ohne Kanüle und Mylan Impfstoffe mit Kanüle. In Hamburg kommen Spritzen mit Kanüle ebenfalls von Mylan, Impfstoffe ohne Kanüle hingegen von Sanofi Pasteur MSD.
Die neuen Verträge gelten ab Juli 2016 und zunächst für ein Jahr. Die AOK hat sich jedoch die Option offen gelassen, die Vereinbarung einmal um zwölf Monate zu verlängern. In dieser Saison werden Hamburg, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen exklusiv von Abbott versorgt. Der Vertrag mit der Kasse läuft bereits seit 2014 und wurde bereits um ein Jahr verlängert.
In Baden-Württemberg hat die AOK bereits vor zwei Jahren Verträge geschlossen, die noch bis Juni 2017 laufen. Den Zuschlag erhielt Abbott. Da der Vertrag bereits 2014 abgeschlossen wurde, gibt es in Baden-Württemberg noch einen exklusiven Rabattpartner, obwohl die Krankenkassen bei Impfstoffen seit 2015 eigentlich nur noch Rabattverträge mit mindestens zwei Herstellern schließen dürfen.
In der laufenden Saison haben vor allem zwei Hersteller bei Ausschreibungen zugeschlagen: Abbott und Sanofi Pasteur MSD. In insgesamt zwölf Bundesländern hat mindestens einer der beiden Unternehmen einen Rabattvertrag mit den Krankenkassen geschlossen. In den übrigen vier Bundesländern gibt es keine Rabattverträge.
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