Die Bundesländer bleiben in Sachen Apothekenhonorar am Ball. Die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) hat bei ihrer Tagung in Friedrichshafen einen Beschluss gefasst, nach dem das Bundesgesundheitsministerium (BMG) aufgefordert wird, die Anpassung nicht länger auf die lange Bank zu schieben.
Der Beschluss trägt den Titel „Sicherstellung der Arzneimittelversorgung durch Einführung neuer Finanzierungskonzepte für Apotheken“. Wörtlich heißt es:
In einem zweiten Beschluss zum Thema Arzneimittelknappheit wird das BMG aufgefordert, „mit den Ländern einen umfassenden und konstruktiven Dialog zu den Themen aufzunehmen, die für eine grundlegende Trendwende mittel- und langfristig unumgänglich sind“. Und weiter: „Dies betrifft sowohl die systematische Stärkung der Lieferkettenresilienz in der Arzneimittelherstellung als auch regulatorische Erleichterungen für Apotheken und eine kritische Evaluierung der Maßnahmen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes.“
Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening erklärt dazu: „Dass sich die Bundesländer erneut und geschlossen hinter unsere Forderungen stellen, ist ein wichtiges Signal. Bemerkenswert ist, dass die Länder im Gegensatz zur Bundespolitik erkennen, wie groß der Handlungsdruck inzwischen ist. Die Apothekenzahl sinkt seit Jahren, die Lieferengpass-Krise, die Inflation und der Fachkräftemangel belasten die Apotheken zusätzlich. In dieser Situation müssen die Apotheken unbedingt gestärkt und stabilisiert werden.“
Am Protesttag und mit Hilfe unseres pharmazeutischen Nachwuchses habe man in den vergangenen Wochen die Botschaft platziert, dass die sichere Arzneimittelversorgung über die Apotheken vor Ort nur langfristig erhalten werden kann, wenn die Vergütung nach nunmehr elf Jahren endlich angepasst werde.
„Die Gesundheitsminister der Bundesländer haben dies erkannt und fordern das Bundesgesundheitsministerium mit ihrem Beschluss auf, die Apotheken vor Ort als die Instanz der Arzneimittelversorgung finanziell zu stärken. Wir hoffen, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach diese Botschaft annimmt. Für die anstehenden Gespräche über unsere Honorarerhöhungen erwarten wir, dass er ernst nimmt, wenn ein gesamter Versorgungszweig Warnsignale aussendet.“
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