GEK-Arzneimittelreport

Glaeske will Hersteller an die Leine legen

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Die freie Preisgestaltung der Pharmaunternehmen bei teuren gentechnisch hergestellten Arzneimitteln (Biologicals) belastet zunehmend die Kassenausgaben für Arzneimittel. Zu dieser Einschätzung kommt der Autor des GEK-Arzneimittelreports, Professor Dr. Gerd Glaeske, im Arzneimittelreport der Gmünder Ersatzkasse (GEK). Glaeske zufolge sollten Regelungen geschaffen werden, nach denen kein Arzneimittel mehr ohne Preisverhandlung auf dem GKV-Markt zugelassen werden darf.

„Ohne eine solche Regelung wird die Pharmazeutische Industrie nicht nachlassen, das GKV-System auf Dauer zu überfordern“, so der Gesundheitsexperte. Mit Jahrestherapiekosten von bis zu 80.000 Euro wirke sich der Einsatz von Biologicals „systemsprengend“ auf die gesetzliche Krankenversicherung aus, sagte Glaeske. Die jüngste Gesundheitsreform weise eine Gesetzeslücke auf. So müssten dringend auch solche Spezialpräparate gegen Krebs, Arthritis und Multiple Sklerose den vorgesehenen Kosten-Nutzen-Bewertungen unterworfen werden.

Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) hält die Kritik Glaeskes an den Spezialmedikamenten für unbegründet. „Die so genannten Biologicals sind ohne Zweifel ein Synonym für Innovationen. Sie ermöglichen beachtliche Therapiefortschritte. Insofern ist ihr Anteil an den Arzneimittelausgaben der Kassen kein Alarmsignal, sondern ein Zeichen für therapeutischen Fortschritt," sagte VFA-Geschäftsführerin Cornelia Yzer.

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