Arzneimittelversorgung

Glaeske: Apotheker zu gemütlich

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Deutschland steht bei der Qualität der Arzneimittelversorgung im europäischen Vergleich nach Ansicht des Gesundheitsökonomen Professor Dr. Gerd Glaeske nur im Mittelfeld: „Wir haben immer noch bestimmte Rahmenbedingungen, die mich an Zünfte erinnern“, sagte der Glaeske im Video-Interview mit APOTHEKE ADHOC. Die Liberalisierung habe nicht den Fortschritt wie in vielen anderen Ländern.

Insbesondere bei der Qualitätssicherung sieht der Leiter der Arbeitsgruppe Arzneimittelversorgungsforschung am Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen „erheblichen Nachholbedarf“. Das deutsche System benötige qualitätssichernde Indikatoren für den Arzneimittelbereich, „die auch Apotheken mit einschließen“, so Glaeske.

Nach wie vor gibt es laut Glaeske zu wenig Wettbewerb im System. Die Apotheken hätten sich unter dem Kollektivvertrag mit den Krankenkassen „sehr gut eingerichtet“. Dieses System würden sie nur ungern verlassen, so Glaeske. Eine Chance dies zu ändern, sieht Glaeske in der Öffnung des Marktes: „Liberalisierung bedeutet neue Vertragsmodelle zu machen“, so der Gesundheitsökonom.

Die uneingeschränkte Marktöffnung ist jedoch auch für Glaeske nicht der richtige Weg: „Eine Liberalisierung ohne Rahmenbedingungen würde ich für falsch halten.“ Die Patienten würden einem solchen Markt nach seiner Einschätzung „nur mit sehr schwachen Argumenten gegenüberstehen“ und wären „möglicherweise die Verlierer“.

Das vollständige Video-Interview finden Sie hier.

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