GKV

Studie: Viele Kassen vor der Fusion

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Berlin -

Die Zahl der Krankenkassen wird nach einer Studie in den nächsten Jahren weiter zurückgehen. Mittel- bis langfristig werde sich deren Zahl um 20 bis 35 Prozent reduzieren, heißt es in einer bislang unveröffentlichten Krankenkassenanalyse der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO. Die Zahl der Krankenkassen ist bereits von mehr als 130 im Jahr 2014 auf 118 (Stand 1. Januar 2016) gesunken. Im Jahr 2000 gab es noch mehr als 400 Kassen.

Um der Kostensteigerung etwa durch die eingeleiteten Reformen und der demografischen Entwicklung zu begegnen, halten die Experten laut Studie spätestens in 10 bis 20 Jahren Einschnitte in den gesetzlichen Leistungskatalog der Kassen für unumgänglich. Aus ihrer Sicht sollten Konzentrationsprozesse eingeleitet und nicht mehr jede Gesundheitsleistung in der Fläche oder auf dem Land angeboten werden.

Digitalisierung und telemedizinische Anwendungen böten hier große Chancen, die Gesundheitsversorgung auch im ländlichen Raum sicherzustellen, sagt BDO Vorstandsmitglied Parwäz Rafiqpoor.

Durch Kostensteigerungen und demografischen Wandel wird sich nach der Studie in den kommenden drei Jahren der von den Kassenmitgliedern allein zu tragende Zusatzbeitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gegenüber 2015 verdoppeln. Vergangenes Jahr lag dieser bei durchschnittlich 0,9 Prozent, für 2016 bei 1,1 Prozent.

Der aktuell gültige Basisbeitragssatz von 14,6 Prozent, den Arbeitnehmer und Arbeitgeber je zur Hälfte tragen, könnte nach Meinung der Experten ebenfalls angehoben werden. Die Kostensteigerung träfe dann also auch die Arbeitgeber. Vor der Bundestagswahl 2017 scheine dies allerdings unwahrscheinlich.

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