Abrechnungsbetrug

Kassen treiben 41 Millionen Euro ein APOTHEKE ADHOC, 18.01.2013 14:01 Uhr

Millionen durch falsche Abrechnungen: Der GKV-Spitzenverband macht gegenüber Leistungserbringern jährlich Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe geltend. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Die Krankenkassen setzen jedes Jahr Schadenersatzforderungen gegen Leistungserbringer in Millionenhöhe durch. Einer Analyse des GKV-Spitzenverbandes zufolge mussten Apotheker, Ärzte und Kliniken in den Jahren 2010 und 2011 insgesamt mehr als 41 Millionen Euro an die Kassen zurück zahlen. Eine Aufschlüsselung auf die einzelnen Berufsgruppen gibt es leider nicht.

Im Auftrag des GKV-Spitzenverbandes erfasst die „GKV-Fallerfassungsstelle Fehlverhalten“ alle nicht korrekten Abrechnungen. Die Kassen müssen Auffälligkeiten an diese Stelle melden.

Insgesamt hat die Stelle in den beiden Jahren 2010 und 2011 knapp 43.000 Fälle von falschen Abrechnungen notiert. Weil es noch eine Reihe von länger anhängigen Bestandsfällen gibt, liegt die Zahl der tatsächlich verfolgten Fälle höher, nämlich bei knapp 53.000. Mehr als 33.000 mal konnten die Kassen den Leistungserbringer zu einer Rückzahlung bewegen. 2602 mal wurde sogar die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.

Zumindest der Trend der staatsanwaltschaftlich ermittelten Fällen ist allerdings rückläufig: Einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zufolge sind polizeilich registrierten Fälle von Abrechnungsbetrug laut Bundeskriminalamt zwischen 2010 und 2011 um 25 Prozent gesunken.