Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) haben in den ersten drei Quartalen dieses Jahres ein Plus verbucht. Bis Ende September stand bei den 97 Kassen ein Überschuss von 195,3 Millionen Euro, wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte.
Einnahmen von 215,6 Milliarden standen demnach Ausgaben von 215,4 Milliarden Euro gegenüber. Die Finanzreserven lagen bei 10,2 Milliarden Euro. Dies habe 0,4 Monatsausgaben und damit dem Zweifachen der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve entsprochen, so das Ministerium.
Für das neue Jahr wird allerdings ein Milliardendefizit erwartet. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte, mit einem Mitte November in Kraft getretenen Gesetz würden die Finanzen der Kassen stabilisiert und die Beitragszahler vor hohen Beitragssteigerungen bewahrt. Dabei blieben das hohe Niveau und die Qualität der Versorgung gewahrt.
Die vom Bundestag beschlossene Finanzspritze umfasst auch eine Anhebung des durchschnittlichen Zusatzbeitrags um 0,3 Punkte. Der Gesamtbeitrag würde damit im Schnitt auf 16,2 Prozent steigen. Den jeweiligen Zusatzbeitrag für ihre Mitglieder legen die einzelnen Kassen aber selbst fest, sie können vom Durchschnittswert abweichen.
Die Regelungen sollen ein für 2023 erwartetes Minus von 17 Milliarden Euro auffangen. Dazu gehört ein Abbau von Finanzreserven bei den Kassen. Der Bund stockt seinen üblichen Zuschuss von 14,5 Milliarden Euro auf. Mit höheren Abschlägen herangezogen werden auch Arzneimittelhersteller und Apotheken. Bei letzteren wird der Kassenabschlag für zwei Jahre von derzeit 1,77 Euro auf 2 Euro pro Packung erhöht. Das entspricht einer jährlichen Belastung von rund 120 Millionen Euro. Der Kassenschlag wird im Februar angehoben.
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