Die Apotheker bereiten sich derzeit auf den Ausstieg aus den Verhandlungen zum Kassenabschlag 2013 und eine anschließende Protestwelle vor. Aus Sicht des GKV-Spitzenverbandes sind die Verhandlungen aber keineswegs schon gescheitert: „Der nächste Verhandlungstermin steht nun bald an und wir streben eine Verhandlungslösung an“, so ein Sprecher des GKV-Spitzenverbandes. Die Proteste der Apotheker würden auf dem Rücken der Patienten ausgetragen, bemängelt der Verbandssprecher zudem.
Schon in der ersten Verhandlungsrunde war zwischen dem Deutschen Apothekerverband (DAV) und dem GKV-Spitzenverband ein Streit über die Zahlenbasis ausgebrochen: Die Kassen wollten die Treuhand-Zahlen nicht akzeptieren. Die von den Apothekern nachgereichten Zahlen des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) bewiesen zwar, dass die Anpassung des Fixhonorars um 25 Cent berechtigt gewesen sei. Eine Absenkung des Abschlags rechtfertigten sie allerdings nicht, so das Argument der Kassen.
Jetzt fordert der Kassenverband die Apotheker auf, den Verhandlungstisch nicht zu verlassen, rückt aber selbst nicht von seinem Standpunkt ab: „Wir würden es begrüßen, wenn die Verbandsvertreter der Apotheker sich aktiv daran beteiligen würden, eine überprüfbare Zahlenbasis für die weiteren Verhandlungen zu schaffen“, so der Verbandssprecher.
Hinsichtlich der von der ABDA geplanten Protestwelle sagt der Verbandssprecher: „Der Verhandlungstisch ist der richtige Ort für die Argumente beider Seiten. Kranke Menschen, die auf Medikamente angewiesen sind, für die eigenen Interessen zu instrumentalisieren halten wir für falsch.“
Sollten die Verhandlungen platzen, müsste die Schiedsstelle angerufen werden. Es wäre nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass in Verhandlungen mit den Krankenkassen ein Schlichter hinzugezogen werden muss. Auch der Streit um die Ärztehonorare wurde nur mit Hilfe eines Unabhängigen gelöst.
Der GKV-Spitzenverband ist von seiner Rolle im System der Selbstverwaltung trotzdem überzeugt: „Der GKV-Spitzenverband hat immer wieder bewiesen, dass man mit ihm im Interesse einer guten und wirtschaftlichen Versorgung zu tragfähigen Lösungen kommen kann.“
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