Um knapp 10 Prozent sind die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Arzneimittel im vergangenen Jahr gestiegen und damit bei 53,7 Milliarden Euro gelandet. Die Berechnungen hierzu vom Deutschen Apothekerverband (DAV) auf Basis der Daten der Abrechnungen zeigen aber auch, dass durch den Kassenabschlag das Honorar der Apotheken für 2024 um insgesamt 1,13 Milliarden Euro gekürzt wurde.
Vom 1. Februar 2023 bis zum 31. Januar 2025 war der erhöhte Kassenabschlag von 2 Euro statt 1,77 Euro zu zahlen. Diese zwei Jahre haben laut DAV den ohnehin unter finanziellem Druck stehenden Apotheken zusätzlich zugesetzt und etwa 310 Millionen Euro inklusive Umsatzsteuer gekostet.
Auf Kosten der GKV wurden laut DAV im vergangenen Jahr 760 Millionen Arzneimittelpackungen abgegeben – 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr.
„Unsere Daten belegen, dass die Krankenkassen immer mehr Geld für fast dieselbe Menge von verordneten Arzneimitteln ausgeben. Ganz nüchtern betrachtet bedeutet das, dass neue und bessere Medikamente oft teurer sind – und die Ärztinnen und Ärzte ihre Patientinnen und Patienten am therapeutischen Fortschritt teilhaben lassen wollen“, so der DAV-Vorsitzende Dr. Hans-Peter Hubmann.
„Das ist auch gut und richtig so. Warum dann aber die Apotheken, die zu diesen neuen Therapien beraten müssen, kaputt gespart werden, erschließt sich uns nicht. Der Anteil des Apothekenhonorars an den Gesamtausgaben der Krankenkassen liegt seit Jahren dauerhaft bei 2 Prozent. Mit dem erhöhten Apothekenabschlag, der zum Glück in diesen Tagen wieder auf das Normalmaß abgesenkt wird, hat die Politik den Druck auf die Apotheken nochmals erhöht.“
Mit Blick auf das Apothekensterben sei an den Apotheken aber „schlichtweg nichts mehr“ zu sparen. „Unser Honorar muss also von der neuen Bundesregierung dringend erhöht und dynamisiert werden, damit nicht noch mehr Apotheken in ihrer Existenz bedroht sind. Schon jetzt im Bundestagswahlkampf, aber vor allem natürlich bei der neuen Bundesregierung werden wir die Politikerinnen und Politiker daran messen, wie sie dieses Ziel erreichen. Die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung sollte es ihnen wert sein, die Apotheken zu stärken“, fordert Hubmann.