Die Krankenkassen haben in den ersten neun Monaten des Jahres weitere Überschüsse erzielt: Einnahmen von 146,5 Milliarden Euro standen nach Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) Ausgaben in Höhe von rund 145 Milliarden Euro gegenüber. Das saisonbedingte Defizit im Gesundheitsfonds von rund 2,5 Milliarden Euro wird laut BMG über das anstehende Weihnachtsgeld ausgeglichen.
Gesundheitsfonds und Krankenkassen verfügten rechnerisch Ende September 2013 über Finanzreserven von fast 28 Milliarden Euro, davon rund 17 Milliarden bei den Krankenkassen. „Die aktuelle Finanzentwicklung zeigt, dass die GKV auch im Jahr 2013 schwarze Zahlen schreiben wird“, so das BMG. Eingepreist seien dabei die Mehrausgaben durch den Wegfall der Praxisgebühr oder die neue Notdienstpauschale für Apotheken.
Nach den Zahlen des BMG werden die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds auch 2013 ausreichen, um die Ausgaben der Kassen zu decken. Daran änderten auch die Prämienzahlungen einzelner Kassen sowie weggefallene Zusatzbeiträge nichts. „Dies wird zu niedrigeren Überschüssen, aber nicht zu roten Zahlen führen“, so das BMG.
Die verschiedenen Kassenarten haben unterschiedlich abgeschnitten: So erzielten die AOKen Überschüsse von insgesamt rund 815 Millionen Euro, die Ersatzkassen von dagegen nur rund 197 Millionen Euro. Dies ist laut BMG mit den Prämien und weggefallenen Zusatzbeiträgen zu erklären. Bei den Betriebskrankenkassen liegt das Plus bei 223 Millionen Euro, die Innungskrankenkassen kommen auf 138 Millionen und die Knappschaft-Bahn-See auf 101 Millionen Euro.
Dem Gesundheitsfonds macht der gesunkene Steuerzuschuss zu schaffen. Dieser wurde von der Regierung zur Haushaltskonsolidierung für 2013 von 14 auf 11,5 Milliarden Euro gesenkt.
Die Leistungsausgaben der Kassen stiegen in den ersten neun Monaten um 4,8 Prozent. Dabei war der Zuwachs bei den Arzneimittelausgaben mit 1,2 Prozent moderat. Ab der Jahresmitte habe sich der Anstieg jedoch deutlich beschleunigt, so das BMG: laut den Frühinformationen von Juli bis Oktober um etwa 6 Prozent. Bei den jüngsten Zahlen sind allerdings die Rabattverträge der Krankenkassen noch nicht eingerechnet. Für Januar bis September rechnet das BMG mit Einsparungen von 2,07 Milliarden Euro.
Für die Zukunft setzt das Ministerium vor allem auf die frühe Nutzenbewertung und die folgenden Preisverhandlungen: Bislang hätten die patentgeschützten Arzneimittel wesentlich zum Ausgabenanstieg beigetragen.
Die Verwaltungskosten der Kassen sind um rund 3,5 Prozent gestiegen. Befürchtungen, nach Auslaufen der Budgetierungsphase könnten die diese wieder „aus dem Ruder laufen“, hätte sich offensichtlich nicht bewahrheitet, so das BMG.
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