Milliardenüberschuss hin oder her: Die Krankenkassen wollen mehr Geld –
und neue Spargesetze. Auch wenn die finanzielle Lage derzeit noch gut
sei, müsse im kommenden Jahr mit einem weiteren Ausgabenanstieg
gerechnet werden, warnt Ulrike Elsner, Vorsitzende des Verbandes der
Ersatzkassen (vdek). Nach der Konstituierung der neuen Bundesregierung
sollte diese daher so schnell wie möglich erste Maßnahmen treffen.
Laut Elsner muss die neue Bundesregierung nicht nur das Preismoratorium und den erhöhten Herstellerrabatt verlängern, sondern auch die geplante Kürzung des Steuerzuschusses rückgängig machen.
Zudem sollte der pauschale Zusatzbeitrag schleunigst abgeschafft werden, da dieser dem Gesamtsystem mehr geschadet als genutzt habe. „Hätten die Krankenkassen wieder die volle Beitragssatzautonomie, könnte der Finanzmittelbedarf feiner justiert werden. Die in der Vergangenheit geführten Diskussionen über Rücklagen und Fondsüberschüsse würden überflüssig und die Beitragserhebung passgenauer und bedarfsgerechter.“
Mittelfristig seien Reformen im Krankenhausbereich überfällig. „Ausbleibende Investitionsmittel der Länder und falsche ökonomische Anreize führen hier zu massiven Belastungen. Im letzten Jahr haben die Krankenkassen nahezu 62 Milliarden Euro für die Krankenhausbehandlung ausgegeben. Mit steigender Tendenz.“
APOTHEKE ADHOC Debatte