GKV-Finanzen

28,1 Milliarden Euro für Arzneimittel APOTHEKE ADHOC, 14.02.2014 12:37 Uhr

Moderater Anstieg: Die Kassen haben im vergangenen Jahr 28,1 Milliarden Euro für Arzneimittel ausgegeben. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Die Krankenkassen haben im vergangenen Jahr 28,1 Milliarden Euro für Arzneimittel und Diagnostika ausgegeben – 3,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Das haben Berechnungen des Marktforschungsunternehmens IMS Health ergeben. Die Hochrechnung beruht auf den Apothekenverkaufspreisen (AVP) abzüglich Hersteller- und Apothekenabschlag sowie Einsparungen aus den Rabattverträgen.

Laut IMS Health wurden im vergangenen Jahr 691 Millionen Packungen abgegeben. Das ist ein Plus von 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit lag der durchschnittliche Preis für ein Arzneimittel rechnerisch bei 40,67 Euro.

Die Kassen sparten dem Marktforschungsunternehmen zufolge durch Hersteller und Apotheken 6,6 Milliarden Euro ein: 1,1 Milliarden Euro wurden durch den Kassenabschlag generiert, den die Apotheken leisten. Das sind 10,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Weitere 2,7 Milliarden Euro – 9,3 Prozent mehr als 2012 – entfielen auf den Herstellerabschlag. 139 Millionen Euro wurden bei den Impfstoffen eingespart.

Die Einsparungen durch Rabattverträge hat IMS Health geschätzt: Nach 2,07 Milliarden Euro in den ersten drei Quartalen geht das Marktforschungsunternehmen von 2,8 Milliarden Euro für das ganze Jahr aus. Die Nachlässe, die Hersteller den Privaten Krankenversicherungen (PKV) für Arzneimittel und Impfstoffe gewähren, liegen den Berechnungen zufolge bei rund 480 Millionen Euro, 7 Prozent mehr als im Vorjahr.

Bei den rezeptpflichtigen Arzneimitteln wurden tendenziell mehr größere Packungen abgegeben: Bei den N3-Packungen gab es ein Plus von 3 Prozent auf 323 Millionen Packungen. Die Zahl der abgegebenen N1-Packungen stieg um 2 Prozent auf 120 Millionen.

Rückläufig ist hingegen die Zahl der abgegebenen N2-Packungen: Im vergangenen Jahr wurden 143 Millionen Packungen abgegeben, 1 Prozent weniger als im Vorjahr. Besonders bei Generika ohne Rabattvertrag und Arzneimitteln, bei denen eine individuelle Medikamenteneinstellung als besonders gilt, ist dieser Trend IMS Health zufolge bemerkbar.

Bei der Therapie bestimmter Erkrankungen etablieren sich demnach neuere patentgeschützte Arzneimittel: Dazu gehörten Antiepileptika, moderne Antidiabetika wie DPP IV-Inhibitoren sowie Faktor Xa-Hemmer aus der Gruppe der Blutgerinnungspräparate.