Festbeträge

GKV drückt Arzneimittelpreise

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Berlin -

Erneut will der GKV-Spitzenverband die Erstattungspreise von mehreren Festbetragsgruppen senken. Zum 1. Juli sollen die Preise von 14 Gruppen angepasst werden, kündigte der Verband an. Die Kassen wollen damit jedes Jahr etwa 280 Millionen Euro einsparen. Den Patienten drohen höhere Aufzahlungen, den Apothekern Lagerwertverluste.

 

Erst im Dezember hatte der GKV-Spitzenverband angekündigt, zum 1. April die Erstattungspreise von 33 Wirkstoffgruppen abzusenken. Betroffen sind neben einer Reihe von absatzstarken Arzneimitteln wie etwa Beta-Rezeptorenblockern oder Calcium-Antagonisten auch einige hochpreisige Medikamente.

„Aufgrund von Marktdynamik“ sollen nun 14 weitere Gruppen angepasst werden, teilt der Kassenverband mit. Welche Arzneimittelgruppen betroffen sind, ist derzeit noch nicht klar. Die Fachverbände der Pharmaindustrie und Apotheker können nun Stellung nehmen. Im Mai will der Kassenverband dann entscheiden.

Apotheken könnten durch die Absenkung der Festbeträge erneut hohe Lagerwertverluste entstehen: Im Herbst 2010 hatte der Kassenverband beispielsweise die Erstattungspreise von mehr als 100 Wirkstoffen gesenkt. Die Festbeträge wichen damals vereinzelt um mehr als 50 Prozent von den alten Preisen ab – mit entsprechenden Folgen für die Apotheken. Während Generikahersteller in der Regel den durch die Anpassung entstehenden Lagerwertverlust erstatten, sahen sich einige Originalhersteller nicht in der Pflicht.

Außerdem bleibt nach der Absenkung abzuwarten, ob die Hersteller ihre Preise auf den von den Kassen vorgegebenen Erstattungspreis absenken. Falls sie dies nicht tun, drohen den Patienten höhere Aufzahlungen.

 

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