Die AOK Plus und AOK Sachsen-Anhalt haben bereits im Oktober Ihren
Zusatzbeitrag für 2015 angekündigt – mit 0,3 Prozent liegt dieser unter den vom Schätzerkreis festgelegten, durchschnittlichen
0,9 Prozentpunkten. Die beiden AOKn sind damit als erste aus der Deckung
gekommen. Die Konkurrenz könnte zurückhaltender sein
und im neuen Wettbewerb um Beiträge und Leistungen pokern, meint das Unternehmen Kassensuche.
Die Krankenkassen stünden vor dem nächsten Preiswettbewerb. „Wir gehen davon aus, dass viele Gesetzliche Krankenkassen ihre neuen Beitragssätze so spät wie möglich mitteilen werden“, so Thomas Adolph, Geschäftsführer von Kassensuche. Bis zum 24. November müssen sie ihre Kalkulation für das nächste Jahr beim Bundesversicherungsamt (BVA) einreichen. Bis zum 10. Dezember soll der vorgesehene Zusatzbeitrag genehmigt oder mitgeteilt werden, wie viel die Aufsicht für angemessen hält.
Adolph geht davon aus, dass sich vorher nur die wenigsten Kassen öffentlich festlegen werden. Nach internen Ankündigungen wollen einige Kassen erst kurz vor Silvester „aus der Deckung kommen“. Rechtlich sei dies möglich, da die Kassen ihre Zusatzbeiträge einen Monat vor Inkrafttreten bekanntgeben müssten und die Kassenbeiträge erst am drittletzten Tag des Monats fällig seien.
„Gerade teurere Krankenkassen dürften die Bekanntgabe ihrer Beiträge solange hinaus zögern, wie es geht“, so Adolph. Er rechnet damit, kurz vor Weihnachten etwa 90 Prozent der neuen Beiträge zu kennen. Eine endgültige Übersicht werde es aber wahrscheinlich erst im Januar geben.
Neben neuen Beiträgen werde es auch zu Veränderungen bei den Leistungen kommen, so Adolph. Diese könnten sich bei der einen oder anderen Kasse reduzieren. „Denn wie sollte sie sonst den vom Wettbewerb geforderten, möglichst geringen Zusatzbeitrag verkraften?“
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