GKV-Beiträge

Gröhe: Kassen driften auseinander

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Berlin -

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) rechnet im kommenden Jahr mit stark unterschiedlichen Kassenbeiträgen. Manche Kassen würden statt des heute noch fälligen Sonderbeitrags von 0,9 Prozent einen Zusatzbeitrag in derselben Höhe verlangen, sagte Gröhe der „Passauer Neuen Presse“. Bei ihnen ändere sich im Vergleich zu heute nichts. Andere Kassen stünden so gut da, dass der Zusatzbeitrag niedriger ausfallen könne. Bei anderen wird der Zusatzbeitrag nach Gröhes Einschätzung den bisherigen Sonderbeitrag übersteigen.

Hintergrund ist der Koalitionsplan, dass die Kassen voraussichtlich ab 2015 wieder vom Einkommen abhängige Zusatzbeiträge nehmen können. Pauschale Zusatzbeiträge in Euro und Cent gibt es dann nicht mehr.

Der allgemeine Beitragssatz soll um 0,9 Prozentpunkte auf 14,6 Prozent gesenkt werden, der Sonderbeitrag der Arbeitnehmer entfällt. Der dann wieder paritätische Beitrag der Arbeitgeber wird allerdings auf 7,3 Prozent eingefroren. Etwaige Zusatzbeiträge müssen die Versicherten allein tragen – zumindest in dieser Legislaturperiode.

Gröhe glaubt, dass viele Versicherten 2015 weniger Beitrag zahlen müssen: „Im nächsten Jahr könnten nach unseren Berechnungen auf diese Weise etwa 20 Millionen Versicherte durch geringere Beiträge entlastet werden“, sagte Gröhe.

Allerdings entfällt auch die Möglichkeit für die Kassen, Prämien an ihre Versicherten auszuzahlen. Davon profitieren derzeit rund zehn Millionen Versicherte. In den kommenden Jahren dürften die Zusatzbeiträge nach Expertenschätzungen nach oben gehen. Für 2017 werden Aufschläge zulasten der Versicherten von 1,5 und 1,7 Prozent des Einkommens erwartet.

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