Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) erwartet auch für 2018 insgesamt stabile Beitragssätze. Die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Dr. Doris Pfeiffer, sagte: „Die brummende Konjunktur, relativ hohe Tariflohnsteigerungen und die große Anzahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter haben einen entscheidenden Anteil an der guten Finanzsituation der gesetzlichen Krankenversicherung.“ Allerdings falle der weitere Ausblick schwer.
Pfeiffer fügte unter anderem mit Blick auf die Debatte über eine einheitliche Bürgerversicherung hinzu: „Auch drei Monate nach der Bundestagswahl wissen wir nicht, auf welche politischen Grundsatzentscheidungen wir uns in der Gesundheitspolitik einstellen müssen.“ Und auch die internationale Politik, voran Brexit und isolationistische Tendenzen in der US-Wirtschaftspolitik, „könnten sich rasch auf unsere exportorientierte Wirtschaft und damit auf den Arbeitsmarkt und die Lohn- und Gehaltsentwicklung auswirken“. Sinkende Einkommen und steigende Arbeitslosenzahlen hätten unmittelbar Konsequenzen für die Einnahmesituation der Krankenkassen.
Im kommenden Jahr können gesetzlich Krankenversicherte aufgrund der günstigen Konjunktur sogar auf eine leichte Absenkung der Beiträge hoffen. Der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz in der GKV, für den ausschließlich die Arbeitnehmer aufkommen müssen, wurde auf 1Prozent festgelegt. 2017 lag er bei 1,1 Prozent. Damit reduziert sich auch der Gesamtbeitrag für die 54 Millionen Kassenmitglieder im Schnitt von 15,7 Prozent auf 15,6 Prozent vom Bruttolohn. Einzelne Kassen können darunter oder darüber liegen.
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