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GKV: 800 Mio bei Ärzten sparen dpa, 31.05.2010 08:28 Uhr

Berlin - 

Die Krankenkassen drängen auf deutliche Einschnitte bei den Honoraren für niedergelassene Mediziner und den Ausgaben für die Krankenhäuser. „Wir müssen sparen. Im kommenden Jahr sind nach unserer Meinung bei Ärzten und Kliniken vier Milliarden Euro drin“, sagte die Vorstandschefin des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherer (GKV), Dr. Doris Pfeiffer, der Süddeutschen Zeitung.

Nach Berechnungen ihres Verbandes erhielten die Mediziner in diesem Jahr insgesamt rund 4,7 Milliarden Euro mehr als noch vor drei Jahren. „Das sind noch mal 700 Millionen Euro mehr als erwartet wurde“, betonte sie. Angesichts dieser Zahlen sei es angemessen, einen Einsparbeitrag zu leisten. „Wir plädieren für 2,5 Prozent im nächsten Jahr. Das würde etwa 800 Millionen Euro entsprechen.“ Verzichte man zudem auf das für 2011 erwartete Honorarplus von 1,2 Milliarden Euro, summierten sich die Einsparungen auf rund 2 Milliarden Euro.

Den Kliniken soll nach Pfeiffers Worten nichts weggenommen werden. „Wir halten es nur angesichts der dramatischen Finanzlage in der GKV für angemessen, dass sie nicht noch zusätzliches Geld bekommen. Das würde zwei Milliarden Euro bringen.“

Angesichts der Klagen über die Unterfinanzierung der Krankenhäuser erinnerte sie an die jüngste Entwicklung. Die Ausgaben im Krankenhaus-Bereich seien 2009 um etwa 3,5 Milliarden Euro angestiegen. Für das laufende Jahr rechne ihr Verband mit einem vergleichbaren Plus. „Es ist nun wirklich nicht so, als ob wir die Kliniken ausbluten wollten.“