Anlässlich des Tags der Menschenrechte protestierten heute in verschiedenen Ländern Beschäftigte des Einzelhandels für menschenwürdige Arbeitsbedingungen bei Discountern wie Lidl, Kaufland, Aldi, Schlecker, Norma, netto und Kik. In Deutschland, Italien, Österreich, Tschechien, Polen und Frankreich besuchen laut verdi Gewerkschafter Filialen, verteilen Flyer und ermunterten die Beschäftigten, ihre Rechte einzufordern.
Die Bundestagsfraktion Die Linke sprach sich für "mehr Druck aus der Politik auf die Einzelhandelsunternehmen" aus. Billig-Unternehmen sollten keine öffentliche Förderung oder Kredite mehr erhalten, wenn sie Grundrechte von Beschäftigten unterdrücken und die Wahl von Arbeitnehmervertreterinnen und -vertretern verhindern, forderte die Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann, die als Mitglied im Wirtschaftsausschuss für den Einzelhandel zuständig ist.
Zimmermann beschuldigte die Handelsketten der „modernen Sklaverei“: Hunderttausenden Verkäuferinnen würden elementare Menschenrechte immer noch vorenthalten. Arbeitsstress, Überwachung und ungeregelte Arbeitszeiten bestimmten den Alltag der Mitarbeiter. Die Geschäftsführung verweigere die Gründung von Betriebsräten.
Das aggressive Auftreten der Discounter betrifft laut Zimmermann die gesamte Gesellschaft: „Traditionelle Einzelhandelsstrukturen und qualifizierte Arbeitsplätze werden zerstört, Beratung und Produktqualität leiden“, so Zimmermann. „Die Kosten der billigen Preise tragen deshalb auch die Kundinnen und Kunden.“
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