Notfallambulanzen

Ärzte fordern Security für Notdienst

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Berlin -

Bedrohungen, Beschimpfungen und Prügel: Kliniken in ganz Deutschland berichten von zunehmender Gewalt von Patienten in Notaufnahmen. Das liege nicht nur an Trunkenheit, Drogensucht und Erkrankungen wie Psychosen, sondern zunehmend auch an immer längeren Wartezeiten und einer gestiegenen Erwartungshaltung der Patienten. Für große Notfallambulanzen fordert der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Frank Ulrich Montgomery, Sicherheitspersonal.

Das Diakonissenkrankenhaus in Karlsruhe etwa berichtet von 970 Fällen aggressiven Verhaltens in der Notaufnahme und der Intensivstation allein im vergangenen Jahr. In 42 Fällen wurden dabei Mitarbeiter verletzt. Viele Notaufnahmen verfügen bereits über einen eigenen Wachschutz und Deeskalationstrainings für Mitarbeiter.

Als Ursachen für die Zunahme der Pöbeleien und Übergriffe sieht Montgomery unter anderem die „absolute Überlastung“ der Notaufnahmen. Viele Patienten gingen heute direkt in die Notfallambulanz, um dort schneller umfassende Hilfe zu bekommen. Tatsächlich müssten sie dort aber häufig lange warten - „teilweise sechs bis sieben Stunden sitzen sie dort, bevor sie behandelt werden“. Dies führe dann häufig dazu, dass die Patienten ungeduldig würden, „vor allem wenn sie sehen, dass andere Patienten aus medizinischen Gründen ihnen vorgezogen werden.“

Montgomery sprach sich für „Portalpraxen“ als erste Anlaufstelle aus. Dort könne schnell entschieden werden, ob der Patient ambulant von einem niedergelassenen Arzt behandelt werden könne oder wegen einer schwierigeren Diagnose und Therapie stationär aufgenommen werde. Nach der Anfang des Jahres in Kraft getretenen Krankenhausstrukturreform sollen die Kassenärztlichen Vereinigungen solche Portalpraxen in oder an Krankenhäusern einrichten.

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