In der derzeitigen politischen Debatte um ein Versandverbot für rezeptpflichtige Arzneimittel sind die Deutschen laut Umfrage geteilter Meinung: 53 Prozent der Befragten sprechen sich gegen ein Rx-Versandverbot aus. 36 Prozent der Deutschen befürworten eine Beschränkung; 10 Prozent haben keine Meinung zu dem Thema. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die der Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA) unter 2000 Männern und Frauen durchführen ließ.
Unter den Kunden von Versandapotheken sind 75 Prozent gegen eine Beschränkung des Versandhandels auf OTC-Produkte, allerdings spricht sich auch jeder fünfte Kunde für ein Rx-Versandverbot aus. Unter den Nichtkunden lagen die Anteile bei 46 Prozent contra und 41 Prozent pro Verbot.
Knapp ein Viertel der Deutschen hat laut Umfrage schon einmal Medikamente über Versandapotheken bestellt. Fast 20 Prozent ordern auf diesem Weg gelegentlich rezeptfreie Medikamente; 11,3 Prozent reichen auch Rezepte bei Versandapotheken ein.
Laut Umfrage haben 30 Prozent der Befragten mit Abitur, Studium oder Hochschulreife bereits Medikamente bei Versandapotheken bestellt. Während OTC-Produkte stärker von den oberen Einkommensklassen bestellt werden, schicken mehr Patienten mit bis zu 1500 Euro Haushaltsnettoeinkommen ihre Rezepte an Versandapotheken.
Laut BVDVA kaufen junge Menschen eher im Internet als Personen ab 60 Jahren. Dies steht im Gegensatz zu Ausführungen des europäischen Versandapothekenverbandes, demzufolge „die Mehrheit der Kunden des Versandhandels über 50 Jahre alt, multimorbid und auf Beratung und Service angewiesen ist“. Auch eine Statistik zum Bestellverhalten von Stadt- und Landbewohnern lieferte der BVDVA nicht mit, was schade nach den selbstbewussten Ausführungen von BVDVA-Berater Professor Dr. Christian König ist.
APOTHEKE ADHOC Debatte