Versicherte pro Digitalisierung

Gesundheitssystem: Zwei Drittel sind zufrieden

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Berlin -

69 Prozent der gesetzlich Versicherten sind mit dem solidarischen Gesundheitssystem insgesamt zufrieden und bestätigen, dass es sich in der Corona-Pandemie bewährt hat. Davon stimmt ein Drittel „voll und ganz“, 36 Prozent stimmen „eher“ zu. 15 Prozent stimmen nicht zu, 16 Prozent sind unentschlossen. Das ist ein Ergebnis der repräsentativen Befragung im Auftrag des GKV-Spitzenverbandes.

Die Versorgung, also die konkrete Behandlung in Praxen und anderen Einrichtungen, bewerten 58 Prozent positiv; im Jahr 2019 waren es 50 Prozent. 32 Prozent bewerten ihre Zufriedenheit mit der Versorgung mit „teils-teils“, im Jahr 2019 waren es noch 35 Prozent. Hier gibt es allerdings deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Bei den Frauen ist nur gut jede zweite (53 Prozent) zufrieden, ein gutes Drittel (35 Prozent) antwortet mit „teils-teils“. Bei den Männern sind 64 Prozent zufrieden mit der Versorgung, „teils-teils“ antworten 28 Prozent.

Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstand beim GKV-Spitzenverband: „Das solidarische Gesundheitssystem hat den Stresstest bestanden: Der überwiegende Teil der Versicherten ist der Meinung, dass es sich in der Corona-Pandemie bewährt hat. Auch die Versorgung wird ganz überwiegend positiv bewertet. Das sind gute Nachrichten, auf denen wir uns jedoch nicht ausruhen dürfen: Es gibt mehr als genug Baustellen. Eine davon ist eine flexiblere ambulante Versorgung der Patientinnen und Patienten. Ein zukunftsweisendes Element ist hier die Videosprechstunde, der unsere Versicherten positiv gegenüberstehen – umso wichtiger, dass sie von möglichst vielen Praxen und Leitungserbringenden auch bedarfsgerecht eingesetzt wird.“

Digitalisierung wird gewünscht

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist der Hälfte der Befragten „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Nur 13 Prozent sind elektronische Krankschreibung, E-Rezept & Co. „eher unwichtig“ oder „völlig unwichtig“. Das Interesse an Videosprechstunden hat sich im Vergleich zu 2019 kaum verändert: 23 Prozent würden dieses Angebot „des Öfteren“ oder „so oft wie möglich“ nutzen (2019: 20 Prozent). Die Zufriedenheit derer, die die Videosprechstunde bereits nutzen, ist mit 82 Prozent hoch.

Mehr Kontakte mit Praxis-Personal

Der Anteil derer, die in der hausärztlichen Praxis ausschließlich mit dem Personal und nicht auch mit Ärztin oder Arzt Kontakt hatten, hat zugenommen. 2022 waren dies 32 Prozent der Befragten, im Vergleich mit 2019 eine Zunahme von 11 Prozentpunkten. Dies ist laut GKV-Spitzenverband vermutlich vor allem auf Corona-Impfungen und -Testungen zurückzuführen, die auch vom Praxispersonal durchgeführt worden sind.

Bei den relevanten Merkmalen einer Praxis steht kompetentes und freundliches Praxispersonal dementsprechend vorn: Gut vier von fünf Befragten ist dies „eher wichtig“ oder „sehr wichtig“ (81 Prozent). Eine gute Praxisorganisation ist ebenso wichtig. Es folgen das Vertrauensverhältnis zu Arzt oder Ärztin und die telefonische Erreichbarkeit der Praxis (je 78 Prozent).

Durchgeführt hat die Befragung die Firma Ipsos im Auftrag des GKV-Spitzenverbands. Befragt wurden Anfang März 2240 gesetzlich Versicherte im Alter von 18 bis 79 Jahren.

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