Minister: Sprachtests für ausländische Apotheker APOTHEKE ADHOC/dpa, 26.06.2013 14:20 Uhr
Auch ausländische Apotheker und Zahnärzte sollen nach dem Vorschlag von Rheinland-Pfalz einen Sprachtest machen, wenn sie in Deutschland arbeiten wollen. Nicht nur Ärzte sollten sich einer Sprachprüfung unterziehen müssen, wenn sie aus dem Ausland stammen, sagte der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Alexander Schweitzer (SPD) anlässlich der Gesundheitsministerkonferenz (GMK). „Dies sollte auch auf andere Heilberufe wie Zahnärzte und Apotheker übertragen werden.“
Die Gesundheitsminister der Länder wollen bei ihrem zweitägigen Treffen in Potsdam Standards für ausländische Ärzte auf den Weg bringen und den Zugang zum Beruf in Deutschland vereinheitlichen. Dazu sollen neben der Qualifikation vor allem Sprachkenntnisse ein wichtiger Aspekt bei der Beurteilung ausländischer Mediziner sein.
Auch die EU will schon seit Jahren die Berufsqualifikationsrichtlinie der Heilberufler erneuern. In ihrer aktuellen Fassung enthält die Richtlinie eine Klausel, nach der Approbierte außerhalb ihres Heimatlandes keine Apotheken neu eröffnen und nur Apotheken übernehmen dürfen, die seit mindestens drei Jahren existieren. Die EU hatte diese Regelung in Frage gestellt, das Bundesgesundheitsministerium hatte sich allerdings gegen eine Überarbeitung ausgesprochen.
Schweitzer hält neue Sprachtests für Heilberufler für notwendig. „Ein Arzt muss sich mit dem Patienten verständigen können. Denn Sprachbarrieren können zu ernsthaften Schwierigkeiten führen“, sagte er. Für eine bundesweite Regelung sieht er keine Hürden. „Sie ist ein absehbarer Konsens unter den Ländern.“
Rheinland-Pfalz ist derzeit nach Angaben der Landesärztekammer das einzige Land mit einem Sprachtest für Mediziner aus dem Ausland – seit August 2012 ist dieser Pflicht und besteht aus einem simulierten Patientengespräch, einer Diagnose und einem Arztbrief. Die Zahl ausländischer Ärzte stieg vom Jahr 2000 bis Ende 2012 bundesweit rasant: von fast 15.000 auf rund 33.000.