Mehrsprachige Beratung

Gesundheitskiosk in Solingen eröffnet

, Uhr
Berlin -

Solingen hat seit dem 29. September einen neuen Gesundheitskiosk. Das Angebot soll sich vor allem an Menschen richten, die Orientierung im Gesundheitswesen benötigen. Zum Start werden insgesamt vier Mitarbeiter:innen mit unterschiedlichen Qualifikationen für Bedürftige vor Ort sein.

Sprachbarrieren, fehlende Informationen oder schlechte Erfahrungen im Umgang mit Behörden stellen einige Hürden im Gesundheitswesen dar. Gesundheitskioske sollen ein niedrigschwelliges Angebot für Menschen sein, die Hilfe brauchen und denen Kenntnisse unseres Gesundheitswesens fehlen. Der Kiosk soll gesundheitliche und soziale Anliegen sowie Prävention mit haus- und fachärztlicher Versorgung verbinden. Realisiert wurde das Projekt durch die Zusammenarbeit mit der Stadt Solingen, Arztnetz solimed, der Bergischen Krankenkasse und AOK Rheinland/Hamburg realisiert. Ab sofort können Hilfesuchende täglich von 10 bis 13 Uhr den Kiosk aufsuchen. Auch Termine am Nachmittag sind nach Vereinbarung verfügbar.

Unterstützung durch Kiosk

Die Anlaufstelle wurde in das örtliche Gesundheitshaus integriert. Dadurch können im Solinger Gesundheitskiosk Beratung und Versorgung aus einer Hand erfolgen. Neben qualifizierter und mehrsprachiger Beratung, bei sozialen und medizinischen Fragen können Schulungen zu Gesundheitsthemen in Anspruch genommen werden. Desweiteren erhalten Besucher:innen Unterstützungsangebote des Sozial- und Gesundheitswesens.

Das multiethnische Team der Einrichtung, die von Ranya Sellnau geleitet wird, besteht aus Gesundheits- und Krankenpfleger:innen sowie pädagogisch ausgebildeten Mitarbeiter:innen für Gesundheitsberufe. Sie beraten, vermitteln Gesundheitswissen und sorgen auch für eine bessere Patientenbegleitung, beispielsweise bei der Frage, welche Form der ärztlichen Versorgung notwendig oder sinnvoll ist.

Kiosk findet Nachahmer

„Wir freuen uns sehr, dass es gemeinsam mit unseren Partnern gelungen ist, auch in Solingen ein niedrigschwelliges Versorgungsangebot zu etablieren, das auf die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger zugeschnitten ist und sowohl Beratung als auch Versorgung aus einer Hand bietet. Unsere Erfahrungen zeigen, wie wertvoll eine solche Einrichtung für alle Beteiligten sein kann und wollen weitere Anlaufstellen wie in Solingen gezielt an Orten schaffen, wo sie besonders benötigt werden. Dabei nehmen wir erfreut zur Kenntnis, dass unser Modell von der Politik und sogar im Ausland, aktuell in Österreich, Nachahmer findet“, so Matthias Mohrmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg.

Zum Hintergrund

Für den Solinger Gesundheitskiosk stand ein Projekt von 2017 in Hamburg Pate: In den Stadtteilen Billstedt und Horn erfolgte damals der Aufbau eines regionalen, integrierten Gesundheitsnetzwerks mit Fokus auf Prävention, Gesundheitsförderung und -erhaltung. Etabliert hat sich das Herzstück des Netzwerks als wichtige organisatorische Schnittstelle zwischen der medizinischen Versorgung und dem Sozialraum. Eine Analyse des Hamburg Center for Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg aus dem Jahr 2021 konnte zeigen, dass solch eine Einrichtung einen verbesserten Zugang zur Versorgung schafft. Fazit: Die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten ist gestiegen und die Ärzteschaft wurde entlastet.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
Verzögerungen wegen „KOB light“?
ePA: Die Angst vor Abmahnungen
Mehr aus Ressort
Podcast NUR MAL SO ZUM WISSEN
Apotheken in der Warteschleife
294 Euro für alle – mit Ausnahmen
Berlin: Eine Stelle für den Kammerbeitrag
Ersatzkassen-Rabattverträge
Antibiotika: 9 von 14 kommen aus Europa

APOTHEKE ADHOC Debatte