Gesundheitskarte

Gröhe will bei eGK Tempo machen

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Berlin -

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will den schleppenden Aufbau einer IT-Infrastruktur für die elektronische Gesundheitskarte (eGK) per Gesetz beschleunigen. Noch in diesem Jahr werde er den Entwurf für ein E-Health-Gesetz vorlegen, kündigte Gröhe auf dem Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit an.

Die Rahmenbedingungen für die Telematikinfrastruktur sollten konkretisiert werden, um den Prozess zu beschleunigen, sagte er nach Angaben der Veranstalter. Nachdem alle gesetzlich Versicherten eine eGK besäßen, müssten nun zügig Anwendungen zum Nutzen der Patienten eingeführt werden. Die Telematikinfrastruktur solle darüber hinaus für weitere Anwendungen offen stehen.

„Es geht im Kern darum, die vielen Inseln guter Kommunikationssysteme, die wir jetzt haben, nicht weiter voneinander abzuschotten, sondern interoperabel zu gestalten, damit sie sowohl den Arbeitsalltag der Leistungserbringer erleichtern als auch den Menschen unmittelbar nutzen“, betonte Gröhe.

Der „Bild“-Zeitung sagte der Minister, zentral für die Gesundheitskarte seien zunächst die Notfalldaten: „Wenn es nach einem Unfall schnell gehen muss, soll der Arzt überlebenswichtige Notfalldaten sofort von der Karte abrufen können.“ Ärzte sollten mit Hilfe der Karte zudem direkt sehen können, welche Medikamente ein Patient gerade einnehme.

Krankenkassen und Ärzte, die die Karte und die IT-Infrastruktur gemeinsam mit Kliniken, Apothekern und Industrie einführen sollen, haben sich zuletzt über das Projekt zerstritten. Die Karte und die Entwicklung der nötigen Infrastruktur haben bisher knapp 900 Millionen Euro gekostet. Frühestens von 2018 an sollen den Kassen zufolge Anwendungen wie die Übermittlung elektronischer Fallakten kommen.

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