Gesundheitsausgaben

Zahnersatz: 776 Euro aus eigener Tasche

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Berlin -

Zahnersatz wird nach Einschätzung der Barmer GEK zunehmend zum privaten Luxus. Aktuelle Erhebungen zeigen, dass die Kosten für Kronen, Brücken und Implantate steigen. Zugleich müssen Patienten einen größeren Anteil der Kosten selbst tragen. Das ist das Fazit des Zahnreports 2013.

Demnach betrugen die Durchschnittskosten für Zahnersatz im Erhebungsjahr 2009 etwa 1400 Euro pro Person. Das entspricht einem Anstieg von 18 Prozent seit 2005. Über die Hälfte der Kosten – im Durchschnitt 776 Euro – mussten Patienten selbst aufbringen. „Die aktuellsten Zahlen zum Zahnersatz stammen von 2009. Für 2013 rechnen wir mit einem privaten Kostenanteil von nahe 60 Prozent“, sagte Barmer-Vize Dr. Rolf-Ulrich Schlenker. Die Gründe für den stetigen Aufwärtstrend sieht Schlenker vor allem in der mangelhaften Transparenz der zahnärztlichen Behandlung. Zahnersatz sei so teuer, weil die Beratung der Zahnärzte häufig auf höherwertige Materialien wie Keramikfüllungen abziele. Nirgendwo sonst im Gesundheitswesen sei die Aufspaltung in eine Basisversorgung und privat zu zahlende Premiumbehandlungen weiter fortgeschritten. „Es muss den Versicherten klipp und klar gesagt werden, was an Kosten auf sie zukommt“, so Schlenker.

Die Bundeszahnärztekammer sieht in den steigenden Kosten ein wachsendes Qualitäts- und Gesundheitsbewusstsein der Deutschen. „Der Patient entscheidet, welche Erwartungen und Ansprüche er an seinen Zahnersatz hat“, erklärte Dr. Peter Engel, Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK). Neue technische Entwicklungen in der Zahnversorgung würden eine größere Bandbreite an Möglichkeiten ergeben. Eine höherwertige Versorgung bedeute zugleich höhere Material- und Laborkosten. Diese machten etwa 60 bis 70 Prozent der Gesamtkosten aus.

Dem Zahnreport zufolge haben sich 2009 etwa 11,5 Prozent der Deutschen einer Zahnbehandlung unterzogen, bei der entweder neuer Zahnersatz eingesetzt oder vorhandener repariert wurde. Die Analyse basiert laut Barmer auf den Behandlungsdaten von etwa 1,7 Millionen Versicherten der ehemaligen Gmünder Ersatzkasse, die 2010 mit der Barmer fusionierte.

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